Metaanalyse

Antibiose bei vorzeitigem Blasensprung

  • Liegt der Blasensprung länger als zwölf Stunden zurück, sinken mit einer Antibiotikabehandlung die Raten einer Chorioamnionitis und einer Endometritis signifikant.

  • In einer Meta-Analyse wurde die Wirksamkeit einer antibiotischen Behandlung bei vorzeitigem Blasensprung am Geburtstermin untersucht. Dazu wurden Studien eingeschlossen, bei denen die Gebärenden mindestens in der 36+0 Schwangerschaftswoche waren und eine Einlingsschwangerschaften vorlag. Die Gebärenden wurden randomisiert antibiotisch behandelt oder nicht. Die untersuchten Faktoren waren mütterliche Chorioamnionitis und neonatale Sepsis.

    Diejenigen Frauen, die ein Antibiotikum erhielten, zeigten genauso häufig Infektionszeichen wie jene, die keines erhielten: eine Chorioamnionitis (RR 2,7% versus 3,7%, nicht signifikant); eine Endometritis (0,4% versus 0,9%, nicht signifikant), mütterliche Infektion (3,1% versus 4,6%, nicht signifikant). Die neonatale Sepsis unterschied sich auch nicht (1% versus 1,4%).

    In einer Untergruppe, in der die Antibiose erst später als zwölf Stunden nach vorzeitigem Blasensprung verabreicht wurde, zeigte sich eine signifikant geringere Rate an Chorioamnionitis und Endometritis im Vergleich zur Kontrollgruppe.

    Als Fazit beschreiben die AutorInnen, dass weder die Mutter noch das Kind von einer Antibiose bei vorzeitigem Blasensprung profitieren. Liegt der Blasensprung aber länger als zwölf Stunden zurück, sinken mit einer Antibiotikabehandlung die Raten einer Chorioamnionitis um 51 Prozent und einer Endometritis um 88 Prozent.

    (Saccone, G.; Berghella, V.: Antibiotic prophylaxis for term or near-term premature rupture of membranes: metaanalysis of randomized trials. AJOG. Im Druck, online veröffentlicht 30.12.2014: http://dx.doi.org/10.1016/j.ajog.2014.12.034/DHZ)

     

     

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 20.03.2015