Rundruf
Christiane Stange, La Leche Liga Stillberaterin in Kassel sowie 2. Vorsitzende von La Leche Liga Deutschland e.V.
Die Aussage »Wenn es klappt, ja« spiegelt sowohl den grundsätzlichen Stillwunsch als auch die Befürchtung von Stillproblemen wider. Da es ja durchaus der Realität entspricht, dass das Stillen nicht unbedingt »einfach so klappt«, ist es hilfreich, die werdende Mutter darin zu bestärken, dass das Stillen die natürliche Art ist, Menschenbabys zu ernähren. Gleichzeitig braucht sie Informationen darüber, wie Stillen natürlicherweise funktioniert und welche Maßnahmen sich störend darauf auswirken, damit sie hilfreiche von schädlichen Hinweisen unterscheiden kann. Erhält sie dann noch Hinweise, woran sie erkennen kann, dass etwas nicht klappt und wer ihr in diesem Fall helfen kann, ist es wahrscheinlich, dass sie zuversichtlich in die Stillzeit startet.
Regine Gresens, Hebamme, Still- und Laktationsberaterin IBCLC sowie Heilpraktikerin für Psychotherapie in Hamburg
Indem man aufhört, so danach zu fragen. Stattdessen könnte die Frage besser lauten: Bereiten Sie sich auf das Stillen vor? Schwangere, die nicht stillen wollen, können dies dann weiterhin mitteilen. Mit den Stillwilligen lässt sich nun darüber sprechen, dass erfolgreiches Stillen keine Glückssache ist, sondern auf einer zuversichtlichen Haltung und einem festen Entschluss basiert. Und dass sie sich spätestens in der Schwangerschaft aktiv darauf vorbereiten sollten, da Stillen heute nicht mehr in der Großfamilie von Kindheit an gelernt wird.
Hier können dann verschiedene Wege empfohlen werden, wie die Lektüre eines guten Stillbuchs, der Umgang mit erfolgreich stillenden Müttern und die Teilnahme an einem Stillvorbereitungskurs oder sogar eine individuelle Stillberatung in einer Folgeschwangerschaft zur Vermeidung erneuter Stillprobleme.
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