Empfehlung für schwangere und stillende Frauen

Booster-Impfung mit mRNA-Impfstoffen gegen Sars-CoV2

  • Mehrere Gynäkologische Fachgesellschaften sprechen sich für die Booster-Impfung für Schwangere und Stillende aus. Die Risiken der Erkrankung seien höher als die der Impfung.

  • Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat sich für bestimmte Gruppen am 7. Oktober für eine Booster-Impfung gegen Covid-19 mit einem mRNA-Impfstoff ausgesprochen. Es ist zu erwarten, dass diese Empfehlung zukünftig uneingeschränkt für alle Bürger:innen gelten wird. Dies vorwegnehmend und vor dem Hintergrund aktuell rasch steigender Infektionszahlen sowie analog zur Stellungnahme der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) vom 8. November 2021 sehen die Deutschen Fachgesellschaften für Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit keinen Grund dafür, schwangere und stillende Frauen von einer Booster-Impfung auszugrenzen. Mit Verweis auf den ausführlichen Bericht zur Nutzen-Risiko-Bewertung einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff in der Schwangerschaft und Stillzeit im Epidemiologischen Bulletin Nr. 38 vom 23. September 2021 schließen sich die deutschen Fachgesellschaften dem Wortlaut der OEGGG an.

    Die Empfehlung zur Boosterung ist durch die derzeit rapide steigenden Infektionszahlen sowie den nachweislich nach sechs Monaten sinkenden Antikörperspiegel in der allgemeinen Population mit parallel steigenden Impfdurchbruchsinfektionen begründet. In den Ausführungen der STIKO wird ab sechs Monaten nach der 2. Impfung die Verabreichung einer 3. Impfung mit einem mRNA-Impfstoff empfohlen. Insbesondere Personen mit höherem Erkrankungsrisiko sind angesprochen.

    Für die spezifische Booster-Impfung in der Schwangerschaft stehen aufgrund der relativ kurzen Verfügbarkeit bzw. Anwendung einer 3. Verabreichung der Impfung noch keine abrufbaren Daten zur Verfügung. Die amerikanische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (ACOG) sowie die amerikanische Society for Maternal-Fetal Medicine (SMFM) und das britische Royal College of Obstetricians and Gynaecologists (RCOG) empfehlen jedoch für alle schwangeren Frauen, inklusive Mitarbeiter:innen im medizinischen Bereich, die Verabreichung einer 3. Dosis mittels dem mRNA-Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer ab sechs Monaten nach der ersten Impfserie mittels diesem Impfstoff. Die 3. Impfung – die sogenannte Boosterung – kann laut dem amerikanischen Expert:innenkonsens zu jeder Zeit in der Schwangerschaft beziehungsweise nach der Geburt verabreicht werden.

    In Anbetracht des derzeitigen Infektionsgeschehens, dem größeren Risiko für einen schweren Verlauf in der Schwangerschaft sowie der Unbedenklichkeit der Impfung für das Ungeborene (basierend auf den derzeitig verfügbaren Daten für die ersten zwei Impfdosen), wird eine Booster-Impfung mit Comirnaty in der Schwangerschaft empfohlen.

    Bezüglich des optimalen Zeitpunkts der Verabreichung der 3. Impfung in der Schwangerschaft gibt es noch keine belastbaren Daten – somit ist dieser, je nach Intervall zur 2. Impfung, beziehungsweise ab dem 2. Trimenon (analog zu den ersten 2 Impfdosen), möglich.

    Quelle: Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pränatal- und Geburtsmedizin e.V. (DGPGM), der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin e.V. (DGPM) sowie der Nationalen Stillkommission (NSK), unterstützt durch den Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF), 16.11.2021. www.dggg.de/fileadmin/data/Presse/Pressemitteilungen/2021/Booster_Impfung_COVID-19/Gemeinsame_Empfehlung_zur_Boosterung_fuer_schwangere_und_stillende_Frauen_online.pdf DHZ

    Rubrik: Covid-19

    Erscheinungsdatum: 16.11.2021