Corona Pandemie

Familiennachzug aus dem Ausland stark eingegrenzt

In der Coronavirus-Pandemie ist der Nachzug von Familienangehörigen aus dem Ausland beinahe zum Erliegen gekommen. Zwischen März und Juni vergaben deutsche Auslandsvertretungen nur 2.753 Visa zum Familiennachzug, wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte. Zum Vergleich: 2016 bis 2019 wurden pro Jahr stets mehr als 100.000 Einreisegenehmigungen zum Familiennachzug erteilt. Im ersten Quartal des laufenden Jahres waren es immerhin noch 21.725 Visa.

„Aufgrund von Reisebeschränkungen, Flugverboten und pandemiebedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den Herkunftsländern können die Pass- und Visastellen an vielen deutschen Auslandsvertretungen seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie nur eingeschränkt oder im Notbetrieb arbeiten“, hieß es zur Erklärung aus dem Auswärtigen Amt.

Deutsche StaatsbürgerInnen oder BürgerInnen von Nicht-EU-Staaten, die eine Aufenthalts- oder Niederlassungserlaubnis haben, können Angehörige zu sich nach Deutschland holen. Das gilt für EhepartnerInnen oder eingetragenen LebenspartnerInnen und gemeinsame minderjährige Kinder. Minderjährige können ihre Eltern nach Deutschland nachholen.

Ein wichtiger Faktor dabei ist die Entwicklung der Covid-19-Fälle in den betroffenen Staaten und der Umgang der Behörden damit. Der Familiennachzug zu EhepartnerInnen oder nahen Verwandten in Deutschland ist zwar grundsätzlich auch aus Ländern möglich, die nicht auf dieser „Positivliste“ stehen, setzt aber wiederum ein Visum voraus. Auch kurzfristige Besuche bei EhepartnerInnen oder nahen Angehörigen sind unter bestimmten Bedingungen erlaubt.

Unverheiratete Paare, die in unterschiedlichen Ländern wohnen, können sich hingegen in der Pandemie oft seit Monaten nicht sehen. Unter dem Hashtag #loveisnottourism (Liebe ist kein Tourismus) hat sich eine Kampagne entwickelt.

Quelle: dpa, 1.8.2020 DHZ

Rubrik: Covid-19

Erscheinungsdatum: 04.08.2020