Supermarktkette Carrefour in Frankreich

Freie Tage bei Endometriose und nach Fehlgeburt

  • Angestellte Frauen der Supermarktkette Carrefour, die unter Endometriose und damit verbundenen heftigen Regelschmerzen leiden, können künftig einen Tag im Monat ohne Gehaltsverlust frei nehmen.

  • Das französische Unternehmen Carrefour will künftig mehr Rücksicht auf körperliche Beschwerden seiner weiblichen Angestellten nehmen. So können Frauen, die unter Endometriose und damit verbundenen heftigen Regelschmerzen leiden, künftig einen Tag im Monat ohne Gehaltsverlust frei nehmen.

    »Damit wollen wir die Rechte der Frauen voranbringen«, sagte Carrefour-Chef Alexandre Bompard. Um von der neuen Regel zu profitieren, ist allerdings ein ärztliches Dokument erforderlich, das einem Behindertenausweis entspricht. Ein ärztliches Attest reicht nicht aus.

    Somit sind nur relativ wenige Frauen faktisch von der Regelung betroffen. »Man muss ja irgendwo anfangen«, sagte Yasmine Candau, die Vorsitzende der Vereinigung EndoFrance. »Es ist auf jeden Fall zu begrüßen, denn so wird Endometriose in der Arbeitswelt sichtbar«, sagte sie.

    Das Unternehmen Carrefour will Frauen in zwei weiteren Situationen entgegenkommen: Bei einer Fehlgeburt können sie künftig drei Tage aus medizinischen Gründen frei nehmen. Einen Tag gewährt das Unternehmen zudem Frauen, die eine künstliche Befruchtung vornehmen und einen Termin für das Einsetzen der befruchteten Eizellen in die Gebärmutter haben.

    Die Grünen arbeiten in Frankreich derzeit an einem Gesetzentwurf, um landesweit bezahlte Krankheitstage während der Menstruation einzuführen. Der Text soll Ende Mai vorgestellt werden. Spanien hatte als erstes europäisches Land im Februar ein entsprechendes Gesetz verabschiedet.

    Quelle: aerzteblatt.de, 21.4.23 · DHZ

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 08.05.2023