Sars-CoV-2-Impfung

Werden GeburtshelferInnen bevorzugt geimpft?

ÄrztInnen und medizinisches Personal sollen nicht gleichermaßen als prioritär für die Impfung ge­gen Sars-CoV-2 eingestuft werden. Das geht aus dem Entwurf einer Empfehlung der Ständigen Impf­kommissi­on (STIKO) hervor.

Eine »sehr hohe« Priorität für eine Impfung hat darin Personal in medizinischen Einrichtungen, das ein besonders hohes Expositionsrisiko hat. Dazu gehören dem Entwurf zufolge das Personal in Notaufnah­men, in der medi­zinischen Betreuung von Covid-19-PatientInnen, im Rettungsdienst sowie Beschäftigte aus Bereichen, in denen infektionsrelevante aerosolgenerierende Tätigkeiten durchgeführt werden (etwa eine Bronchosko­pie).

Ebenso mit »sehr hoch« wird die Impfpriorität für das medizinische Personal gesehen, das in engem Kon­­takt zu vulnerablen Gruppen steht – etwa in Altenpflegeheime, Stationen für Geriatrie, der Transplan­ta­tionsmedizin, der Hämatoonkologie, der Ge­burtshilfe und der Neonatologie.

Die STIKO betont, dass eine Priorisierung »aufgrund begrenzter Impfstoffverfügbarkeit« notwendig sei. Dem Entwurf für die Em­pfehlungen nach, solle die Impfung zunächst Personengruppen an­geboten wer­den, die ein besonders hohes Risiko für schwere oder tödliche Verläufe einer COVID-19 Erkrankung mitbrächten oder die be­ruflich entweder besonders exponiert seien oder engen Kontakt zu vulnerablen Personen­gruppen hätten. Da die Impfstoffe zumindest initial nicht für Schwangere zuge­las­sen sein werden, sollte in Erwägung ge­zogen werden, enge Kon­taktpersonen von Schwangeren. insbe­son­dere deren PartnerIn. zu im­pfen, um die Schwangeren indirekt zu schützen, heißt es in dem Papier.

Sobald zusätzliche Impfstoffe in Deutschland zugelassen und verfügbar seien oder neue relevante Erkenntnisse mit Einfluss auf diese Empfehlung bekannt würden, will die STIKO ihre Covid-19-Impfem­pfehlung aktualisieren und gegebenenfalls die Zielgruppen anpassen. »Die Publikation jeder Aktualisie­rung erfolgt im Epidemiologischen Bulletin und wird auf der RKI-Webpage bekanntgegeben.«

Die endgültigen Empfehlungen der STIKO sollen im Lauf der 51. Kalenderwoche veröffentlicht werden.

Quelle: aerzteblatt.de, 7.12.2020DHZ

Rubrik: Covid-19

Erscheinungsdatum: 09.12.2020