Statistisches Bundesamt

»Gender Gap Arbeitsmarkt« zum Equal Pay Day

  • Der »Gender Gap Arbeitsmarkt« ist ein neuer Indikator, der noch weitere Aspekte von Lohnungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern aufnimmt. Demnach lässt sich eine bereinigte Lohnlücke von 7 % nur noch durch das Geschlecht erklären.

  • Der Gender Pay Gap gilt als der zentrale Indikator für Verdienstungleichheit zwischen Frauen und Männern. Verdienstungleichheit begrenzt sich jedoch nicht nur auf Bruttostundenverdienste. Nicht am Erwerbsleben teilzunehmen oder in Teilzeit zu arbeiten, birgt mittel- bis langfristige Verdienstfolgen.

    Der »Gender Gap Arbeitsmarkt« als neuer Indikator für erweiterte Verdienstungleichheit betrachtet mehrere Dimensionen: Neben der Verdienstlücke pro Stunde macht er Unterschiede in der bezahlten monatlichen Arbeitszeit (Gender Hours Gap) und in der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern (Gender Employment Gap) sichtbar. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Equal Pay Day mitteilt, lag der Gender Gap Arbeitsmarkt im Jahr 2022 bei 39 %.

    Der unbereinigte Gender Pay Gap lag im Berichtsjahr 2022 bei 18 %, das heißt Frauen verdienten 18 % weniger pro Stunde als Männer. Hiervon können 11 Prozentpunkte durch in der Verdiensterhebung vorhandene lohnbestimmende Merkmale, wie zum Beispiel Beruf und Branche sowie Beschäftigungsumfang, erklärt werden. Der verbliebene Rest von 7 % (bereinigter Gender Pay Gap) lässt sich hingegen dadurch nicht erklären.

    Ab dem durchschnittlichen Alter bei der Geburt des ersten Kindes (bei Müttern: 30,5 Jahre) stieg der Gender Hours Gap mit zunehmendem Alter nahezu stetig an: Während Frauen häufig ihre Arbeitszeit reduzierten, weiteten viele Männer ihre Arbeitszeit aus. Am höchsten fällt der Gender Hours Gap bei Personen im Alter zwischen 39 und 41 Jahren mit 23 % aus.

    Anlässlich des Equal Pay Day hat das Statistische Bundesamt den Gender Gap Simulator veröffentlicht. Anhand von simulierten Szenarien können Nutzende verschiedene Ursachen von Verdienstungleichheit kennenlernen. Neben dem Gender Pay Gap stehen hier insbesondere die Themen Arbeitszeit und Erwerbsbeteiligung im Fokus.

    Quelle: destatis, 6.3.23 · DHZ

     

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 07.03.2023