Diabetesmanagement

Gesundheits-Apps empfohlen

  • Die Kombination aus Gesundheitsapps und automatisierten Glucose-Monitoring-Systemen kann dazu beitragen, dass Diabetesmanagement in der Schwangerschaft nachhaltig zu verbessern.

  • Hyperglykämien in der Schwangerschaft sind mit kurz- und langfristigen Gesundheitsproblemen wie Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen (beispielsweise Präeklampsie, Kaiserschnitt, Makrosomie und Schulterdystokie) und Komorbidität (Typ-2-Diabetes, Adipositas, metabolisches Syndrom, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depression) sowohl bei Kindern und Müttern assoziiert.

    Im Jahr 2019 waren weltweit bei etwa 16 % der Lebendgeburten eine Form von Hyperglykämie in der Schwangerschaft beteiligt. Davon 84 % mit Gestationsdiabetes, 7,9 % mit Diagnose vor der Schwanger­schaft und 8,5 % waren Typ-1- oder Typ-2-Diabetes, die erstmals in der Schwangerschaft dokumentiert wurden.

    Technologien für Diabetes, einschließlich Hardware, Geräte und Software, entwickeln sich ständig weiter und haben das Potenzial, die Gesundheit von Frauen in der Schwangerschaft zu verbessern. Zu den technischen Errungenschaften zählen neben Gesundheitsapps auch kontinuierliche Glukoseüber­wachungssysteme, kontinuierliche subkutane Insulininfusionen und sensorgestützte Insulinpumpen oder Closed-Loop-Systeme.

    Die Studienautoren eines Teams um Claudia Eberle von der Hochschule Fulda empfehlen für Frauen mit Prägestationsdiabetes entsprechende Gesundheitsapps zu verwenden, um sich schon vor der Schwangerschaft damit vertraut zu machen.

    Gesundheitsapps zum Thema Gestationsdiabetes stärkten das Vertrauen und die Motivation von Frauen in der Schwangerschaft für das Selbstmanagement und Verhaltensänderungen in dieser Zeit. Gesund­heitsapps seien zeit- und kosteneffiziente personalisierte Interventionen zur Verbesserung der klinischen Ergebnisse bei Gestationsdiabetes, so das Fazit der Forscher:innen.

    Die Kombination aus Gesundheitsapps und kontinuierlichen Glukoseüberwachungssystemen verbessere die glykämische Kontrolle (verbesserte HbA1c-Werte, längere Zeit im Zielbereich) bei allen Arten von Diabetes und gingen mit weniger schwangerschafts- und geburtsbedingten sowie neonatalen Komplikationen einher, heißt es weiter.

    Quelle: aerzteblatt.de, 13.11.2021 ∙ Eberle C et al.: Clinical Effectiveness of Different Technologies for Diabetes in Pregnancy: Systematic Literature Review. Journal of Medical Internet Research 2021. doi: 10.2196/24982 ∙ DHZ

    Rubrik: Schwangerschaft

    Erscheinungsdatum: 18.11.2021