Hebammen für Deutschland e.V.

10-jähriges Jubiläum wird virtuell gefeiert

  • Protestaktion 2010 in Köln gegen die Situation in der Geburtshilfe

  • Vor 10 Jahren als Initiative zum Erhalt individueller Geburtshilfe gegründet, begingen Mitglieder und Weggefährtinnen von »Hebammen für Deutschland e.V.« (HfD) den runden Geburtstag am 4. Oktober mit einer Online-Videokonferenz. Mit über 30 Gästen wurde die Vereinsgeschichte seit der Gründung chronologisch und mit Bildmaterial sowie Videos gespickt anhand einiger Meilensteine aufgerollt: »Dialog über Deutschland« mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Teilnahme an der interministeriellen Arbeitsgruppe; Beginn der Erzählcafé-Aktion »Der Start ins Leben«; Aufnahme des Hebammenwesens im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO ...

    Im Sommer 2010 gründeten Hebammen und Eltern aus dem Rheinland eine Initiative zum Erhalt individueller Geburtshilfe: »Hebammen für Deutschland« war geboren. Kurz darauf wurde dem Verein die Gemeinnützigkeit zuerkannt. Auslöser war eine Erhöhung der Beiträge zur Haftpflichtversicherung, die viele Geburtshelferinnen nicht mehr tragen konnten. Viele von ihnen gaben die Geburtshilfe im Zuge dessen auf. Eine Petition des Deutschen Hebammenverbandes unterzeichneten damals über 186.000 Menschen – ein Rekord!

    »Keine von uns hätte gedacht, dass wir uns so lange für die Geburtshilfe in Deutschland und inzwischen weltweit einsetzen würden«, so Vorstandsfrau und Hebamme Lisa von Reiche anlässlich des Jubiläums. »Sowohl Erfolge als auch Rückschläge haben uns motiviert, am Ball zu bleiben, uns einzumischen, Impulse zu setzen. Dabei haben wir von so vielen Unterstützung erhalten. Das ist wirklich großartig.«

    HfD e.V. setzt sich auch weiterhin für Lösungen in der Haftpflichtproblematik ein. Der Verein informiert die Öffentlichkeit zum Thema »Erhalt der individuellen Geburtshilfe«, fördert positive Bilder durch Veranstaltung von Erzählcafés rund um die Geburt, tauscht sich mit Elterninitiativen aus und unterstützt beispielsweise alternative hebammengeleitete Betreuungsangebote für Schwangerschaft, Geburt und die Zeit im ersten Lebensjahr. Das große Geburtstagsfest wird coronabedingt auf das nächste Jahr verschoben und findet voraussichtlich im Mai 2021 zum Internationalen Hebammentag statt.

    Quelle: HfD, 30.9.2020

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 22.10.2020