Deutscher Fachverband für Hausgeburtshilfe e.V.

10 Jahre DFH: „Wir brennen für Frauengesundheit!“

Um die fachliche Kompetenz der Hebammen, die in der rein hebammengeleiteten Geburtshilfe im häuslichen Umfeld tätig sind, zu stärken und deren Autonomie zu wahren, gründete eine kleine Gruppe von Hausgeburtshebammen 2008 den Deutschen Fachverband für Hausgeburtshilfe e.V. (DFH).

Zehn Jahre später sind zahlreiche Gäste der Einladung des DFH zum Jubiläum nach Grünwald gefolgt, um zu feiern, dass sich aus der Initiative von elf Gründungsfrauen inzwischen ein wachsender Berufsverband mit knapp 160 Mitgliedern entwickelt hat. „Wir haben den Verband gegründet, um zu unterstreichen, dass wir die Fachfrauen für regelrechte Geburten sind. Schwangere heutzutage glauben, dass Ärztinnen und Ärzte zu einer Geburt gehören. Aber Mediziner sind eigentlich nur für Pathologie zuständig, nicht für Physiologie!“, sagte Susanne Börner Hausgeburtshebamme aus Eckernförde und seit 2016 zweite Vorsitzende des DFH.

Irmgard Rowold, Präsidentin des DFH, betont in ihrer Begrüßungsrede. „Wir setzten uns weiterhin für bessere Arbeitsbedingungen unserer Mitgliedshebammen ein, die noch das Angebot des traditionellen Berufsbildes anbieten möchten, und bemühen uns um eine entsprechende wirtschaftliche und rechtliche Absicherung.“

Zusätzlich zum bürokratischen Mehraufwand durch die Einführung des QM werde freiberuflichen Hebammen, die Geburtshilfe im häuslichen Umfeld anbieten zum jährlichen internen Audit alle drei Jahre ein externes Audit abverlangt. Diese externe Überprüfung von Hausgeburtshebammen veerstoße gegen das Grundgesetz, wie ein juristisches Gutachten bestätigt.

In den letzten Jahren ist die Zahl der Hausgeburten laut „Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe“ wieder gestiegen, 2016 waren es fast 5.000. Auch die niedrige Verlegungsquote in Kliniken von außerklinisch arbeitenden Hebammen ist dort dokumentiert. Elterninitiativen wie Mother Hood e.V. und der Verein Green Birth e.V. unterstützen den DFH aufgrund der gleichen Zielsetzungen.

„Frauen sollen aus der Schwangerschaft und einer Geburt gestärkt hervorgehen! Wenn sie nicht gestärkt in die Mutterschaft gehen, funktioniert irgendwann die ganze Familie nicht mehr. Aber 70 bis 80 Prozent der Frauen werden im Mutterpass teils unnötig als Risikopatientinnen geführt und dadurch massiv verunsichert. Das muss aufhören!“ fordert Susanne Börner. „Wir alle brennen für Frauengesundheit! Und das ist Gesellschaftspolitik!“

Quelle: DFH, 2.7.2018

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 11.07.2018