Acht Gefängnisgeburten im Jahr 2021
Inhaftierte Frauen haben 2021 in NRW acht Kinder zur Welt gebracht. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Landtag hervor. 2020 waren es sogar 16 Kinder.
Laut Justizministerium fänden Geburten ohne Bewachung statt, stattdessen würden Fluchtwege gesichert. Mutter und Kind werden – soweit es ginge – in der einzigen entsprechenden Einrichtung in Fröndenberg untergebracht. Dort ist nach Angaben der Justiz Platz für 16 Mütter und 23 Kinder. Die Einrichtung gehört zum Offenen Vollzug.
Einen Mutter-Kind-Platz im geschlossenen Vollzug gibt es in NRW nicht. In Einzelfällen können Frau und Kind laut Justizministerium in entsprechende Anstalten etwa in Niedersachsen verlegt werden.
»Für inhaftierte Mütter und schwangere Inhaftierte, für die die ständige Sorge um ihre Kinder traumatisierende Folgen haben kann, ist die Haftzeit eine Extremsituation«, so der rechtspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Stefan Engstfeld. »Die Landesregierung muss alles tun, um die physische und psychische Gesundheit der betroffenen Mütter und Kinder zu schützen und – in den meisten Fällen – die Trennung von Mutter und zu Kind vermeiden.«
Quelle: dpa, 25.12.2021 · DHZ