Deutscher Ärztinnenbund

Änderungen beim Mutterschutz gefordert

  • In einer Umfrage hatten 43 % der Befragten Bedenken, ihre Schwangerschaft dem Arbeitgeber zu melden.

  • Der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) übt scharfe Kritik an den Regeln zum Mutterschutz. »Mehr als drei Jahre nach Einführung des novellierten Mutterschutzgesetzes ist die Realität verheerend«, lautet das Fazit des Verbandes.

    Zwar solle sich ein Ausschuss für Mutterschutz um Verbesserungen kümmern, seit drei Jahren lägen je­doch keine Ergebnisse vor. Der DÄB hat sich daher jetzt mit einem Brief an Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU), Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und die Bundesfamilien- sowie Bundes­jus­tizministerin Christine Lambrecht (SPD) gewandt.

    Die jetzigen Regelungen zum Mutterschutz behinderten schwangere Ärztinnen, aber auch ande­re Beschäftigte im Gesundheitswesen, »übermäßig in ihrer Berufsausübung – und minderten so ihre Karrie­re­chancen«, sagte Barbara Puhahn-Schmeiser, Vizepräsidentin des DÄB. Laut einer bundesweiten Umfrage des DÄB von Ende 2020/Anfang 2021 hatten 43 % der Befragten Bedenken, ihre Schwangerschaft dem Arbeitgeber zu melden. Bei den Medizinstudentinnen waren es 53 %. 17 % der Befragten konnten nach Bekanntgabe der Schwangerschaft ihre Tätigkeit nicht fortführen. Nur 7 % konnten unverändert weiterarbeiten.

    Der DÄB betont zudem, dass die in der Schwangerschaft ausgeübten Tätigkeiten für die Weiter­bildung und das berufliche Fortkommen relevant sein sollten und sich »nicht beispielsweise aufs Briefe­schreiben beschränken«.

    Quelle: aerzteblatt.de, 15.7.2021 ∙ DHZ

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 16.07.2021