Endometriose

Ärzt:innen regen Programm zur Früherkennung an

  • Die Arbeitsgemeinschaft Endometriose (AGEM) und die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Endoskopie (AGE) fordert ein Programm zur Früherkennung von Endometriose.

  • Im Augenblick vergehen durchschnittlich zehn Jahre, bis Frauen mit Endometriose eine entsprechende Diagnose erhalten. Die Arbeitsgemeinschaft Endometriose (AGEM) und die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Endoskopie (AGE) der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) machen Vorschläge, wie die Versorgung verbessert werden kann.

    In einem neuen Positionspapier identifizieren die Verbände die Defizite im Versorgungssystem und schlagen Verbesserungen vor. Der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) unterstützt das Papier.

    Nötig ist den beiden Arbeitsgemeinschaften zufolge ein Programm zur Früherkennung der Endometriose. Dafür seien in der Niederlassung extrabudgetäre Abrechnungsmöglichkeiten für eine Schmerzanamnese, die körperliche- und Ultraschalluntersuchung sowie die Beratung und Einleitung einer Endometriosetherapie erforderlich.

    Wichtig sei weiterhin, betroffene Frauen an spezialisierte Endometriosezentren weiterzuleiten, insbesondere zur Planung einer operativen Intervention. Da die Endometriosezentren, beziehungsweise die Frauenkliniken mit dem Schwerpunkt Endometriose, keine leistungsgerechte Kostenerstattung erhielten, müsste die Vergütung der Komplexität der Endometriosebehandlung angepasst werden, so die Forderung.

    Laut dem Positionspapier erschweren auch die strikten Sektorengrenzen im Gesundheitswesen eine flächendeckende, effektive Behandlung der betroffenen Frauen. Nötig sei eine sektorenübergreifende multimodale Behandlung an der sich unter anderem die Anästhesiologie, Psychologie, Physiotherapie, Psychosomatische-, Ernährungs- und Komplementärmedizin beteiligen sollten. Außerdem fordern die Arbeitsgemeinschaften mehr Forschung auf dem Gebiet der Endometriose.

    Endometriose gehört zu den häufigsten gutartigen gynäkologischen Leiden. Aktuell sind etwa zwei bis vier Millionen Frauen in Deutschland betroffen.

    Quelle: aerzteblatt.de, 13.2.23 · DHZ

     

    Rubrik: Medizin & Wissenschaft

    Erscheinungsdatum: 15.02.2023