Hausgeburtshilfe in Skandinavien

Anteil außerklinischer Geburten sehr unterschiedlich

  • Die Voraussetzungen für eine Hausgeburt sind in den skandinavischen Ländern so unterschiedlich wie ihr Anteil an der Gesamtzahl der Geburten.

  • In Skandinavien variiert der Anteil an Hausgeburten von Land zu Land stark. Island hat den höchsten Anteil an Hausgeburten mit zwei Prozent der etwa 4.500 Geburten jährlich. In Dänemark finden 1,5 Prozent der jährlich rund 57.000 Geburten zu Hause statt. In Norwegen liegt die Zahl bei 0,2 Prozent, in Schweden bei 0,1 Prozent und in Finnland gebären nur zehn bis zwölf Frauen im Jahr zu Hause. Das entspricht 0,02 Prozent. Karen Ingversen vom Nordischen Hausgeburtsprojekt hat seit 2009 alle Hausgeburten im Norden registriert. Sie kann belegen, wie die äußeren Rahmenbedingungen die Hausgeburtshilfe beeinflussen. Während den Frauen in Island eine Hebamme zur Seite steht, die sie kennen und die vom Gesundheitssystem bezahlt wird, müssen die Frauen in Schweden 20.000 Schwedische Kronen (circa 2.150 Euro) für eine Hausgeburt berappen. Das macht eine kostenfreie Geburt im Krankenhaus natürlich ungleich attraktiver. In Norwegen müssen die Leistungen für die Hausgeburtshebamme teilweise von den Familien übernommen werden. In Dänemark haben alle Frauen das Recht auf eine Hausgeburt und dass ihnen dabei eine Hebamme zur Seite steht, die vom Gesundheitssystem bezahlt wird. Dieses Recht gibt es in Schweden nicht. Lediglich einige Gemeinden rund um Stockholm bieten diesen Service an.

    (Meier, M.D.: Stor forskel på hjemmefødsler i Norden, navisen.dk Social & Sundhed, 29.03. 2015)

     

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 07.04.2015