Auch Väter leiden unter postpartalen Depressionen
Vier Prozent der Väter ist von einer postpartalen Depression betroffen - rund 20 Prozent der Betroffenen hat Suizidgedanken..
Mehr als vier Prozent der Väter erfährt die gleichen Symptome einer postpartalen Depression (PPD), wie Frauen sie erleben, auch wenn sie körperlich nicht dieselben Veränderungen durchmachen. In der Forschung ist das Phänomen der perinatalen Depression bei Vätern noch recht neu. So gibt es bislang noch keine guten Screeningprogramme für Männer. Hinzu kommt, dass viele Väter Hemmungen haben, um Hilfe zu bitten.
Für die vorliegende Studie untersuchten die ForscherInnen der Universität Auckland, Neuseeland, eine gemischte Gruppe von 3.500 Männern mit schwangeren Partnerinnen bezüglich ihrer mentalen Gesundheit. Die Fragen nach den Symptomen wurden denen der Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS) sowie dem Standardfragebogen für das Wochenbett angeglichen. Zu den Gründen, die mit der männlichen Depression gekoppelt sind, gehören: eigener schlechter Gesundheitszustand, Angst vor einer Trennung von der Kindesmutter, Arbeitslosigkeit und Depressionen in der eigenen Vorgeschichte.
Mit 4 Prozent liegt die Depression des Vaters noch deutlich unter derjenigen der Mutter mit 14 Prozent. Deren Ausprägung wird als sehr viel schwerer angegeben. Rund 20 Prozent der Mütter mit PPD hegt suizidale Gedanken. Da Männer nicht den gleichen extremen Hormonschwankungen nach der Geburt ausgesetzt sind wie Frauen, ist es noch schwieriger, die Ursachen zu finden und behandeln zu können. In einer vergleichbaren Studie aus England beschrieben die Väter auch Schuldgefühle, ihre Partnerin nicht unterstützen zu können, während sie selbst bei der Arbeit sind.
Andere Studien kamen zu Erkenntnissen, dass Väter, die nicht viel Zeit mit ihren Kindern verbringen können, zu wenig positive Rückkopplungen von ihnen erhalten. Dabei würden genau diese positiven Gefühle helfen, eine Depression zu minimieren.
(Underwood L et al.: Paternal Depression Symptoms During Pregnancy and After Childbirth Among Participants in the Growing Up in New Zealand Study. JAMA Psychiatry. Published online February 15, 2017. doi:10.1001/jamapsychiatry.2016.4234/DHZ)