Bayern

Den Notfall im Kreißsaal trainieren

Bei der Verleihung des Deutschen Preises für Patientensicherheit vom Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) wurde der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) Bayern für sein Projekt „simparteam® – mehr als ein Notfalltraining für geburtshilfliche Teams“ mit dem dritten Platz ausgezeichnet.

Die Idee zu dem Projekt entstand auf Basis der Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Behandlungsfehlerregister“ des APS, die im Jahr 2011 über 800 Fälle von Geburtsschäden analysiert hatte. Auffällig dabei: Unklare Verfahrensabläufe und Störungen in der Kommunikation sowie Fehlinterpretationen diagnostischer Mittel, insbesondere von CTG Aufzeichnungen, wurden dabei als wiederkehrende Fehlerquellen identifiziert. Die Initiatoren von simparteam haben daraufhin ein Teamtrainingskonzept (Crisis Resource Management – CRM), das in anderen Hochrisikobereichen wie der Luftfahrt seit Jahrzehnten bewährt ist, erstmals in Deutschland auf die Geburtshilfe übertragen.

Der Erfolg des Projektes hat dazu geführt, dass beim APS mittlerweile eine ständige Kommission „simparteam“ etabliert wurde, die an der Weiterentwicklung und Qualitätssicherung des Programms arbeitet. simparteam wird inzwischen allen geburtshilflichen Einrichtungen angeboten. „Wir hoffen, dass das Trainingsprogramm deutschlandweit verbreitet wird“, so Dr. Ingeborg Singer, Leiterin des Fachbereichs Medizinrecht und Projektleiterin von simparteam.

(Pressemitteilung MDK Bayern, 4.5.2015)

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 13.05.2015