Geburtsvorbereitung

Der Effekt von Damm-Massagen und instrumenteller Dehnung

Die präpartale Vorbereitung des Damms, um Geburtsverletzungen zu reduzieren, wird schon lange angewendet. Bisher wurde jedoch nicht erforscht, wie sich die Vorbereitung konkret auf die Dehnbarkeit der Muskeln auswirkt. In einer randomisierten Studie von PhysiotherapeutInnen wurden 27 Erstgebärende entweder einer Gruppe zugeordnet, die instrumentell den Damm dehnte, oder einer Gruppe, die regelmäßige Dammmassagen mit der Hand durchführte. Bei allen Frauen wurde der Beckenboden vor Beginn, nach vier und nach acht Anwendungen auf Kraft und Dehnbarkeit getestet.

Die Studienteilnehmerinnen begann ab der 34. Schwangerschaftswoche zweimal wöchentlich mit insgesamt ach Anwendungen. Die Gruppe mit der instrumentellen Dehnung arbeitete je 15 mit einem EPI-NO®, die Massagegruppe führte diese je 10 min lang durch.

In beiden Gruppen ließ sich eine Zunahme der Dehnbarkeit des Beckenbodens je nach vier und nach acht Anwendungen nachweisen. Die Interventionen führten jedoch in beiden Gruppen nicht zu einer Zunahme der Muskelkraft. Ein Unterschied zwischen Gruppen bestand weder vor noch nach der jeweiligen Behandlung.

Das bedeutet, dass die eine der anderen Maßnahme nicht überlegen ist. Die Dehnbarkeit des Beckenbodens nimmt unter der Geburtsvorbereitung zu, die Kraft allerdings nicht.

Anmerkung der Redaktion: Die Aussage der Studie ist nicht nur aufgrund ihrer geringen Fallzahl begrenzt, sondern auch, weil ihr die interventionsfreie Vergleichsgruppe fehlt. Physiologisch ist bei fortschreitender Schwangerschaft auch ohne Interventionen zu erwarten, dass die Dehnbarkeit des Beckenbodens in Richtung Geburt zunimmt und die Kraft zugunsten einer besseren Dehnbarkeit nicht wächst.

Quelle: de Freitas DD et al.: Effects of perineal preparation techniques on tissue extensibility and muscle strength: a pilot study. International Urogynecology Journal 2018. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30343376 DHZ

 

Rubrik: Geburt

Erscheinungsdatum: 17.06.2019