Niedersachsen

Der Kreißsaal des St.-Marien-Hospitals Friesoythe schließt

Der Hebammenverband Niedersachsen e.V. bedauert die Schließung der Geburtshilfe im St. Marienstift in Friesoythe. Sechs Wochen vor der Schließung informierte die Geschäftsführung des Marienstifts sowohl die Öffentlichkeit als auch die Mitarbeiter:innen von der Maßnahme und begründete die Schließung mit Personalschwierigkeiten. Den Schwangeren werde im Nord-Westen Niedersachsens eine Geburtsmöglichkeit genommen, ohne Ersatz zu schaffen, heißt es vom Hebammenverband Niedersachsen. Alle Kliniken im Umfeld seien bereits durch vorangegangene Schließungen und deutlich höhere Geburtenzahlen als vorhergesagt an ihren absoluten Kapazitätsgrenzen angelangt. Die Schwangeren und Gebärenden hätten das Nachsehen und müssten lange Autofahrten und gegebenenfalls Abweisungen auf sich nehmen.
»Die Beleghebammen des Marienstifts haben die 24-Stunden-Bereitschaft stets gewährleistet und den Kreißsaal besetzt gehalten. Den Eindruck zu erwecken, die mangelhafte Versorgung mit Hebammen wäre das Problem, ist unlauter. Es gibt geworbene Kolleginnen, die extra in die Nähe gezogen sind«, sagt Veronika Bujny, Vorsitzende des Hebammenverbandes Niedersachsen.
Es müsse möglich sein, eine flächendeckende Geburtshilfe zu gewährleisten. Frauen und Familien müssten die Geburt wohnortnah und gesichert erleben können: »Eine entsprechende Krankenhausplanung der Landesregierung und die Verpflichtung der Krankenhäuser eine Geburtshilfe vorzuhalten, wie sie auch Chirurgie und Innere Abteilungen bereithalten müssen, ist zwingend erforderlich«, so Bujny. »Nur die ausreichende finanzielle Ausstattung der geburtshilflichen Abteilungen kann ermöglichen, dass neben einer Vielzahl von Spezialabteilungen auch die Grundversorgung mit Geburtshilfe weiterhin gewährleistet wird.«

Quelle: Hebammenverband Niedersachsen e.V., 22.9.2021 · DHZ

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 27.09.2021