Sachsen

Diakonie besorgt über Gründe für Schwangerschaftsabbrüche

Die aktuelle Weltlage, die Situation in der Gesellschaft, aber auch die Brüchigkeit von Familien und Partnerschaften beeinträchtigen die Entscheidung zum Kind. Schwangere in den Beratungsstellen gäben für einen gewollten Abbruch immer öfter Zukunftsängste und Vertrauensverlust, dem Nachwuchs ein sicheres Aufwachsen zu ermöglichen, an, wie die Diakonie Sachsen am 9. Mai berichtete. Das Vertrauen, dem eigenen Kind eine sichere Zukunft zu ermöglichen, schwinde. »Das ist in dieser Deutlichkeit eine neue Entwicklung!« – und »ein alarmierendes Zeichen«.

Die Beratungsstellen seien »Seismografen für gesellschaftliche Entwicklungen«, sagte Diakonie-Chef Dietrich Bauer und kritisierte, dass Kinder in der Gesellschaft viel zu »wenig Gewicht« hätten. Er verwies auf fehlende Kitaplätze und Lehrer:innen, keine ausreichenden Kapazitäten in der Kindermedizin oder »das unwürdige Geschachere um die Kindergrundsicherung«. Zudem wirke der Umgang mit ihnen in der Pandemiezeit nach. Dabei seien Kinder die Zukunft, sie und ihre Familien müssten »eine hohe Wertschätzung genießen und sicheren Rückhalt haben«.

Nach Angaben der Diakonie gab es im vergangenen Jahr 5.515 Schwangerschaftsabbrüche bei Frauen mit Wohnsitz Sachsen. Das waren 465 oder fast 10 % mehr als 2021.

Quelle: dpa, 9.5.23 · DHZ

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 10.05.2023