Deutscher Hebammenverband e.V.

Ein Jahr Akademisierung der Hebammenausbildung

Die Attraktivität des Hebammenberufes hat zugenommen, die BewerberInnenzahlen sind gestiegen, und Deutschland hält Schritt mit der EU – diese positive Bilanz zieht der Deutsche Hebammenverband e. V. (DHV) ein Jahr nach der Akademisierung der Hebammenausbildung. Der Verband fordert die Bundesländer auf, zeitnah ausreichend Hochschulplätze zu schaffen, um allen Interessierten die Möglichkeit zum Hebammenstudium zu gewährleisten und so die Versorgung der Frauen und Kinder durch Hebammen nachhaltig zu verbessern.

»Wir freuen uns sehr über den hohen Zuspruch, den die Akademisierung der Hebammenausbildung erfährt«, so Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des DHV. »Über 20 Jahre haben wir uns dafür eingesetzt, dass Deutschland den internationalen Empfehlungen folgt und das Niveau der Ausbildung anhebt – es hat sich gelohnt!« Nun gelte es, in allen Bundesländern schnell genügend Studienplätze zur Verfügung zu stellen. »Uns ist bewusst, dass dies während der Corona-Pandemie eine große Herausforderung darstellt. Die bestmögliche Betreuung von Frauen und Familien ist jedoch eine der großen Aufgaben unseres Gesundheitssystems und darf nicht vernachlässigt werden«, so die DHV-Präsidentin weiter.

Yvonne Bovermann, Präsidiumsmitglied im DHV und zuständig für den Bildungsbereich, fordert darüber hinaus Chancengleichheit für alle Hebammen unabhängig ihrer Berufsabschlüsse. Denn obwohl die Europäische Union den 18. Januar vergangenen Jahres als Stichtag für die Akademisierung der Hebammenausbildung festgelegt hat, bilden während einer Übergangszeit Fachschulen noch bis 2027 nach dem alten Recht aus. »Dies kann für die Kolleginnen und Kollegen eine Benachteiligung im beruflichen Werdegang bedeuten«, so Bovermann. »Deshalb schlagen wir hier eine Regelung vor, welche sie den Studentinnen und Studenten gleichstellt und ihnen einen Direktzugang zum Masterstudiengang erlaubt.«

Quelle: DHV, 18.1.2021

Rubrik: Aus- und Weiterbildung

Erscheinungsdatum: 20.01.2021