Italienische Studie

Einstellung zu Schmerzmitteln beeinflusst den Stillstart

  • Die vorgeburtliche Entscheidung für eine PDA und ein schwieriger Stillbeginn scheinen zu korrelieren. Hier bedarf es für die Stillberatung besonderer Aufmerksamkeit.

  • Die Ergebnisse einer Studie aus Italien zeigen, dass sich die Einstellung, die Frauen zu einer möglichen Analgesie während der Geburt haben, auf den Erfolg des Stillbeginns auswirkt. Frauen, die bereits vor einer vaginalen Geburt entschieden hatten, eine PDA zu verwenden, hatten ein größeres Risiko, bereits in den ersten Tagen zuzufüttern. Auch war die Wahrscheinlichkeit, dass das Neugeborene mehr als 7 % an Gewicht verlor, höher.
    Frauen, die ihr Kind entweder ohne PDA bekamen, oder die sich erst spät während der Geburt als letzten Ausweg für eine PDA entschieden, hatten hingegen ein geringeres Risiko für einen schwierigen Stillstart. Alle Mütter in der Studie erhielten diesselbe PDA und alle 3.628 untersuchten Probandinnen brachten ihr Kind in einem babyfreundlichen Klinikum in Italien zur Welt.

    Perspektivisch könnte es eine Möglichkeit sein, Frauen, die bereits vor Geburtsbeginn planen, in jedem Fall eine PDA zu verwenden, besondere Aufmerksamkeit beim Stillbeginn zu widmen und ihnen somit einen guten Start zu erleichtern. Frauen, die erst als letztes Mittel auf die PDA zurückgreifen, sind hingegen nicht mehr gefährdet als Frauen, die ohne PDA entbunden haben.

    Quelle: Wetzl RG et al.: A priori choice of neuraxial labour analgesia and breastfeeding initiation success: a community-based cohort study in an Italian baby-friendly hospital. BMJ Journals 2019 doi: 10.1136/bmjopen-2018-025179 · Bier A, Newsletter des Europäischen Instituts für Stillen und Laktation, Oktober 2019 http://www.stillen-institut.com/de/einstellung-zu-schmerzmedikation-unter-der-geburt-beeinflusst-stillbeginn.html · DHZ

    Rubrik: 1. Lebensjahr

    Erscheinungsdatum: 29.10.2019