Verein Spenderkinder

Ethische und rechtliche Bedenken an Verbrauchermesse „Kinderwunsch-Tage“

Am 9. und 10. März 2019 fand in Berlin erneut die Verbrauchermesse „Kinderwunsch-Tage" statt. Auf dieser Messe werden offensiv sämtliche in Deutschland aus ethischen und psychologischen Gründen verbotene Verfahren wie Eizellspende, kombinierte Samen- und Eizellspende, Leihmutterschaft bis hin zur PID zur Geschlechterselektion angeboten. Der Verein Spenderkinder, der sich für die Rechte und Bedürfnisse von durch Keimzellspende entstandenen Menschen einsetzt, findet es sehr bedenklich, dass diese Veranstaltung bereits zum dritten Mal in Berlin stattfand, obwohl regelmäßig Methoden angeboten werden, die gegen die deutsche Rechtslage verstoßen.

Die gesamte Veranstaltung sei darauf ausgerichtet, KundInnen zu gewinnen und die – zum großen Teil in Deutschland verbotenen – Dienstleistungen zu vermarkten. Anders wären die zahlreichen ausländischen Aussteller, die zum Teil auch als Sponsoren genannt werden, wohl kaum bereit, an einer Veranstaltung in Deutschland mit entsprechenden Ausstellungsgebühren teilzunehmen, kritisiert der Verein Spenderkinder.

Nach Werbe-Richtlinie sei jegliche Maßnahme Werbung, die über die Schilderung der Rechtslage zu reproduktionsmedizinischen Verfahren in anderen Ländern hinausgehe. Hierzu gehöre zum Beispiel, wenn ein Aussteller niedliche Babyfotos verwende, um an den Kinderwunsch der Interessierten anzuknüpfen.

Die Themen der im Seminarbereich angebotenen Vorträge zeigten, dass eine kritische Auseinandersetzung mit den ethischen Hintergründen der Verbote nicht vorgesehen sei. Stattdessen scheine es, als sei es wesentlicher Inhalt der Veranstaltung, Wege zu vermitteln, wie die kindzentriert engen Grenzen der deutschen Rechtslage umgangen werden könnten, heißt es vom Verein Spenderkinder.

Der Verein wendet sich deshalb erneut an die zuständige Ordnungsbehörde in Berlin und fordert ein Einschreiten gegen die Werbung für Eizellspende, anonyme Keimzellspenden und Leihmutterschaft.

Quelle: Verein Spenderkinder, 18.2.2019

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 13.03.2019