Australien

Frühe Frühgeburten vor Erreichen der Klinik

Wodurch zeichnen sich Frühgeburten aus, bei denen die Kinder so schnell zur Welt kommen, dass der Mutter keine Zeit bleibt, die Klinik zu erreichen? Und wie verhalten sich die Mortalitätsraten bis zum Erreichen des ersten Geburtstags, verglichen mit Kindern, die in einer Klinik zu früh geboren werden?

In einer australischen populationsbasierten Kohortenstudie wurden die Frühgeburten zwischen der 22. und der 31. Schwangerschaftswoche im Staat Victoria zwischen 1990 und 2009 untersucht. In dieser Zeit wurden 133 außerklinische Geburten (Birth Before Arrival – BBA) untersucht, davon wurden 51 tot (38 %) und 82 lebend geboren (62 %). Im Vergleich zu den in der Klinik geborenen Frühgeborenen waren die außerklinisch geborenen durchschnittlich jünger (26,3 SSW) als die in der Klinik geborenen (27,7 SSW) und wurden zu einem größeren Teil von einer Teenagermutter geboren (13 % vs. 5 %). Die außerklinisch geborenen Kinder waren signifikant häufiger bei Erreichen der Klinik schon verstorben (OR 2,13) oder sie verstarben häufiger innerhalb der ersten 28 Tage post partum (OR 2,97). Auch wiesen sie im weiteren Verlauf des ersten Lebensjahres eine höhere Mortalität auf (OR 2,87).

Insgesamt erlebten 54 der außerklinisch geborenen Kinder ihren ersten Geburtstag - davon 41 % aller BBA und 67 % der lebendgeborenen BBA.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die sehr frühen außerklinischen Frühgeburten im Vergleich zu klinischen Frühgeburten häufiger bei Teenagern vorkommen und mit einem signifikant erhöhten Risiko für perinatale und kindliche Mortalität einhergehen.

Quelle: Boland AB et al.: Very preterm birth before arrival at hospital. ANZJOG 2017. 30 August 2017 / DHZ

 

 

Rubrik: Geburt

Erscheinungsdatum: 16.11.2017