Kartierung der geburtshilflichen Einrichtungen

Funktioniert die Hebammenversorgung in England?

  • England, der größte und am dichtesten besiedelte Landesteil im Vereinigten Königreich, kann in einigen Teilen keinen sicheren Zugang zu Hebammenhilfe gewährleisten.

  • Welche Angebote für gebärende Frauen gibt es in England? Dazu wurden alle Einrichtungen, in denen Frauen ihr Kind bekommen können, seit 2010 erfasst und nach sogenannten freistehenden Geburtshäusern (free-standing birth centers), hebammengeleiteten Kreißsälen (midwife-led units) und Geburtskliniken unterschieden.

    Es zeigte sich, dass sich die Zahl der hebammengeleiteten Kreißsäle seit 2010 von 53 auf 97  fast verdoppelt hat. Die Zahl der Geburtshäuser ist von 58 auf 61 nahezu stabil geblieben. In einigen Gegenden wurden geburtshilfliche Abteilungen geschlossen, obwohl es weder einen Hebammenkreißsaal noch ein Geburtshaus in der Nähe gab. So sank die Zahl der Kreißsäle in den Kliniken von 75 auf 32.

    Die Zahl der Geburten in hebammengeleiteten Einrichtungen hat sich verdreifacht und liegt nun bei 14 % aller Geburten in England. Dabei gibt es große Unterschiede von 4 % bis 31 % zwischen den Abteilungen. 24 % aller geburtshilflichen Abteilungen haben keine Einheiten mit Hebammen.

    Das bedeutet, dass in einigen Teilen Englands Schwangere keinen Zugang zu Hebammenhilfe haben, obwohl das National Institute for Health & Clinical Excellence (NICE) das als wichtig erachtet und dringend empfiehlt. Die Verfügbarkeit von geburtshilflichen Angeboten muss noch verbessert werden.

    Quelle: Walsh D, Spiby H, Grigg CP et al.: Mapping midwifery and obstetric units in England. Midwifery Journal 2018. 56(1): 9-16. http://www.midwiferyjournal.com/article/S0266-6138(17)30403-5/fulltext. DHZ

    Rubrik: Beruf und Praxis

    Erscheinungsdatum: 17.11.2017