Populationsbasierte Studie aus Frankreich

Geburtseinleitungen oft auf Wunsch der Frauen

  • Frauen mit mehr als zwei vorausgegangenen Geburten wünschen sich am häufigsten, dass die Geburt eingeleitet wird.

  • Um zu untersuchen, wie groß der Anteil der Geburtseinleitungen und insbesondere derjenige auf Wunsch der Frauen war, wurde in verschiedenen Frauenkliniken Frankreichs eine populationsbasierte Studie mit den Daten von 2010 durchgeführt. Geplante Einleitungen wurden charakterisiert nach ihrer Indikation bezogen auf die mütterlichen und fetalen Faktoren. Bei der postpartalen Nachbesprechung wurden die Einleitungen auf Wunsch der Mutter herausgefiltert.

    Die Rate der Einleitungen bei 14.681 Geburten betrug 22,6 Prozent. 13,9 Prozent waren geplant. Innerhalb der geplanten Einleitung fand mit 47,3 Prozent fast die Hälfte auf Wunsch der Frauen statt. Vor allem Frauen mit mehr als zwei vorausgegangenen Geburten gehörten zu jenen, die eine Einleitung wünschten, verglichen mit Erstgebärenden und jenen mit privater Krankenversicherung.

    Es konnte kein Zusammenhang zwischen sozialen Faktoren der Mutter und der Art der Einleitung – auf Wunsch oder nicht – gefunden werden. Aber Parität und organisatorische Faktoren beeinflussten die Entscheidung schon. Es bleibt zu untersuchen, warum die Frauen und die GeburtshelferInnen jeweils ihre Entscheidungen so treffen, wie sie es tun.

    (Coulm, B.; Blondel, B.; Alexander, S.; Boulvain, M.; Le Ray, C.: Elective induction of labour and maternal request: a national population-based study. BJOG. DOI: 10.1111/1471-0528.13805. http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1471-0528.13805/abstract. 2015)

    Rubrik: Geburt

    Erscheinungsdatum: 07.12.2015