Schleswig-Holstein

Geburtshilfe auf Inseln in Schleswig-Holstein bricht zusammen

In Wyk auf Föhr soll zum 30. November die geburtshilfliche Abteilung geschlossen werden. Betroffen sind davon alle Schwangeren der Inseln Amrum und Föhr. Auf Föhr ist besonders problematisch, dass kein Seenotrettungskreuzer stationiert ist. Die Seenotrettung auf Amrum benötigt circa 30 bis 45 Minuten Fahrzeit bis zur Insel Föhr und dann nochmals 40 bis 50 Minuten Fahrzeit bis aufs Festland. Per Hubschrauber können Schwangere nur bei guter Sicht aufs Festland geflogen werden. Nachts fliegt nur der Rettungshubschrauber, der in Rendsburg stationiert ist. Dieser ist bereits jetzt schon ausgelastet. Nun kommen Schwangerentransporte der Inseln Fehmarn, Sylt, Föhr und Amrum hinzu.

„Wir sind in großer Sorge, ob gerade in den Wintermonaten ein rechtzeitiger und sicherer Transport der Schwangeren von den Inseln in eine Klinik auf dem Festland gewährleistet ist“, so Margret Salzmann, Vorsitzende des Hebammenverbandes in Schleswig-Holstein. Kritisch sieht sie, dass bereits die Klinik in Westerland keine Geburten mehr durchführen kann und die Situation in der Föhrer Klinik voraussichtlich genauso sein wird. „Ich appelliere an alle Verantwortlichen, sich ernsthaft nochmals mit der Problematik, dass Schwangere auf den Inseln keine Versorgung mehr zur Geburt bekommen können, auseinander zu setzen und eine annehmbare Lösung für Schwangere, Familien und Hebammen zu finden“, verdeutlicht Margret Salzmann.

(Hebammenverband Schleswig-Holstein e.V., 20.9.2015)

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 16.10.2015