Systematisches Review

Gefahr von Uterusrupturen nach Myomresektion?

Allgemeiner Konsens herrscht über das Risiko von Uterusrupturen in der Folgeschwangerschaft nach einer Myomresektion. Es wird in der Literatur mit 0,7 bis 1 Prozent angegeben.

Das Ziel dieses Reviews war es herauszufinden, wie häufig Uterusrupturen tatsächlich nach einem solchen Eingriff auftreten und von welchen Risikofaktoren sie begleitet werden, wenn Frauen versuchen spontan zu gebären und Wehen haben. Dafür wurden alle Literaturquellen in den medizinischen Datenbanken PubMed und EMBASE durchsucht.

23 Studien mit mindestens 5 Fällen von Schwangerschaften nach Myomentfernung (mit insgesamt 1.825 Frauen) wurden in das Review eingeschlossen. Die Häufigkeit von Uterusrupturen lag bei 0,6 Prozent (n=11).

Davon hatten 0,47 Prozent die Uterusruptur nach Wehenbeginn und 1,52 Prozent bevor die Wehen überhaupt begonnen hatten. Bei mehr als zwei Drittel der Frauen fand die Uterusruptur zudem vor der 36. Schwangerschaftswoche statt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Risiko für eine Uterussuptur bei Status nach Myomresektion nach Wehenbeginn bei 0,47 Prozent liegt. Es ließen sich keine weiteren speziellen Risikofaktoren aus den Studien ableiten. Aus den vorliegenden Daten ergibt sich, dass der größte Teil der Rupturen vor Wehenbeginn und vor der 36. Schwangerschaftswoche auftritt.

(Gambacorti-Passerini Z et al.: Trial of labor after myomectomy and uterine rupture: a systematic review. Acta Obstetrica et Gynecologica Scandinavica. 25.5.2016. http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/aogs.12920/full/DHZ) 

Rubrik: Geburt

Erscheinungsdatum: 06.06.2016