Systematisches Review

Gestationsdiabetes und maternale Blutfette

Es ist bekannt, dass Frauen mit einem Gestationsdiabetes (GDM) einen erhöhten Blutfettspiegel aufweisen. Aber es war bisher unklar, inwieweit dieser ein potenzieller Marker für eine präexistente Insulinresistenz darstellen könnte. Nach Durchsicht entsprechender Datenbanken und relevanter Studien wurden 60 Studien in die Auswertung eingeschlossen. Drei Werte wurden für die Begutachtung herangezogen.
Im Ergebnis sind die Triglyceride bei Frauen mit GDM signifikant erhöht im Vergleich zu denen ohne GDM, und zwar in allen drei Trimestern der Schwangerschaft. Das High Density Lipoprotein-Cholesterin (HDL), das sogenannte gute Cholesterin, ist bei Frauen mit GDM im zweiten und dritten Trimester signifikant niedriger als bei Frauen ohne Gestationsdiabetes. Das Low-Density Lipoprotein-Cholesterin (LDL), das sogenannte schlechte Cholesterin, zeigt dagegen keinen Unterschied bei den Frauen mit und ohne Insulinresistenz.
Die Autoren des Reviews schließen daraus, dass die Triglyceride bei den Frauen mit GDM ein Marker für die Insulinresistenz sein könnten, weil dieser Wert durchgehend in allen drei Trimestern der Schwangerschaft signifikant erhöht ist.

(Ryckman, K.K. et al.: Maternal lipid levels during pregnancy and gestational diabetes: a systematic review and meta-analysis. BJOG: An International Journal of Obstetrics & Gynaecology 122(5): 643-651, 2015/DHZ)

Rubrik: Schwangerschaft

Erscheinungsdatum: 22.05.2015