Untersuchung aus Norwegen

Häufigkeit von Uterusrupturen gestiegen

ForscherInnen aus dem Osloer Rikshospitalet haben das norwegische Geburtenregister aus den Jahren 1967 bis 2008 durchsucht. 1,44 Millionen Geburten in 21 Geburtskliniken wurden auf die Häufigkeit von Uterusrupturen ausgewertet. Dabei wurde der Zeitraum in Dekaden eingeteilt. Insgesamt wurden 359 Fälle von Uterusrupturen in den untersuchten 40 Jahren gefunden. Die Quote wurde anschließend pro Dekande auf 10.000 Geburten berechnet. Sie lag demnach zwischen 1967 und 1977 bei 1,2, zwischen1978 und 1988 bei 0,9, zwischen 1989 und 1999 bei 1,7 und zwischen 2000 und 2008 bei 6,1 pro 10.000 Geburten.

Die Häufigkeit von kompletten Uterusrupturen ist im letzten Zeitraum im Vergleich zur zweiten untersuchten Dekade signifikant gestiegen (OR = 6,4). Nachweislich dazu beitragende Faktoren für diesen Anstieg sind höheren Raten an Wehenstimulation mit Oxytocin, vernarbte Uteruswände von vorausgegangen Sectiones, Geburtseinleitung mit Prostaglandinen oder Prostaglandine in Kombination mit Oxytocin.

Schwere postpartale Blutungen, Hysterektomien, intrapartale Todesfälle und kindliche Todesfälle nach kompletten Uterusrupturen sind dagegen im gleichen Zeitraum signifikant zurückgegangen.

Schlussfolgernd lässt sich sich ein deutlicher Anstieg in den letzten zehn untersuchten Jahren festmachen. Geburtshilfliche Interventionen tragen zwar dazu bei, können aber nicht endgültig dadurch erklärt werden.

(Al-Zirqi, I. et al.: Uterine rupture: trends over 40 years. BJOG. April 2015/DHZ)

Rubrik: Geburt

Erscheinungsdatum: 28.05.2015