Baden-Württemberg

Hebammen-Skimeisterschaft am Feldberg

  • Hebammen gehörten schon immer zu den mobilen Berufsgruppen. Im Rahmen des Jubiläums "125 Jahre Skilauf im Schwarzwald" wurden sie als eine der Berufsgruppen gewürdigt, die als erste Skier für ihre Berufsausübung genutzt haben.

    Der Bürgermeister vom Feldberg Stefan Wirbser und der Deutsche Hebammenverband organisierten aus diesem Anlass am 20. Februar die erste deutsche „Alpine Skimeisterschaft der Hebammen“. 81 Hebammen haben sich für diese Veranstaltung angemeldet und verbrachten ein fröhliches Wochenende miteinander.

    Zum Warm Up trafen sich ein paar Hebammen bereits am Vorabend zu einer Schneeschuhtour in Hinterzarten. Unter sachkundiger Führung lernten sie nicht nur auf Schneeschuhen zu laufen, sondern auch den Unterschied von Tanne und Fichte und wie man den Auerhahn in seiner Winterruhe nicht verstört. Der Einkehrschwung in den Reimartihof half allen wieder zu Kräften, so dass der Rückweg bergab nur noch halb so anstrengend war.

    Das Riesenslalom-Rennen startete am folgenden Tag mit 75 Teilnehmerinnen in stürmischem kaltem Wind, mit Schneefall und gänzlich ohne Sicht auf die Piste. Aber Hebammen sind es gewöhnt, nicht alles sehen zu können und auf andere Impulse und Sinneswahrnehmungen gefühlvoll zu reagieren. So stürzten sich die einen mit ein paar Tagen Trainingsvorlauf und die anderen auf der ersten Abfahrt der Saison in den Hang und erreichten alle heil das Ziel.

    In drei Altersklassen wurde gestartet und je eine Siegerin ermittelt. Bei den „erfahrenen Hebammen“ über 55 Jahren setzte sich Else Winger aus dem Raum Darmstadt an die Spitze. In der großen Gruppe der 35- bis 55-Jährigen gewann Christine Krumm. Die Youngsters lieferten die schnellsten Zeiten und so wurde Saskia Nieselt aus dem Sauerland nicht nur Gruppenerste, sondern auch „Erste deutsche Meisterin der Hebammen im Riesenslalom“. Sie war auch die einzige die bis kurz vor ihrem Start gar nicht wusste, dass sie überhaupt antreten würde – ihre Freunde hatten sie heimlich angemeldet.

    Für die meisten Hebammen waren die Zeiten nicht so wichtig, allein der olympische Gedanke „Dabei sein ist alles“ zählte. Und der zählte wirklich. Die Stimmung war unglaublich gut und ausgelassen.

    Für eine ausgewogene Work-Life-Balance scheint es sehr wichtig, genau solche Events für Hebammen zu haben, bei denen nicht die Betreuung anderer die erste Rolle spielt, sondern sich Hebammen unbeschwert miteinander erholen können. Die Hebammen, haben es sehr genossen, würden das sehr gern wiederholen – wären aber auch für andere zum Beispiel „Wattkämpfe“ offen.

    (Peggy Seehafer)

    Rubrik: Regionales

    Erscheinungsdatum: 16.03.2016