Feministisches Forum im November

Hebammenverband Hamburg stellt Situation der Hebammen vor

In Deutschland arbeiten 27.000 Hebammen in ihren spezifischen Arbeitsbereichen: freiberuflich eigenständig und/oder angestellt in der Klinik oder als selbstständige Beleger:innen in der Klinik. Der Beruf der Hebamme bietet einen großen Betreuungsbogen von der Beratung zu Frauengesundheit, Schwangerschaft, Begleitung in der Schwangerschaft über Geburtshilfe und der nachgeburtlichen Zeit bis hin zum Ende der Stillperiode.

Damit nehmen Hebammen einen autonomen Sonderstatus im Gesundheitssystem ein und können, seit 2006 in die Selbstverwaltung übergegangen, die Vergütungspositionen im Hebammenhilfevertrag mit den Krankenkassen selbstständig verhandeln. Theoretisch eine aussichtsreiche Position, aber gegenüber den Krankenkassenverbänden und seinem Spitzenverband verschleppt sich die monetäre Anerkennung und eine dem vielfältigen Arbeitsfeld der Hebammen angemessene Vergütung seit annähernd zwei Jahrzehnten. Dazu kommt, dass es seit 2018 noch nicht einmal eine Erhöhung des Lohnsummenausgleichs gegeben hat. Jetzt kämpfen Hebammen in ihren Praxen um ihre Existenz und haben durch Inflation, höhere Energiekosten und andere Abgaben einen reellen Einkommensverlust bis zu 25 %.

Aktuell sind die Verhandlungen zur Erhöhung wieder gescheitert und gehen in ein Schiedsverfahren. Eine weitere Runde, die, wenn ein Abschluss gefunden ist und die abrechnungstechnische Umsetzung gelungen ist, den Krankenkassen wieder Gelegenheit einräumt, ein weiteres Jahr an der Hebammenvergütung und damit an der Frauen- und Familiengesundheit zu sparen.

Zum Feministischen Forum soll ein Bild der Aufgaben, Bedeutung und Notwendigkeit von Hebammen für eine gesunde und frau- und familienzentrierte Geburtshilfe und Hebammenversorgung in der Gesellschaft dargestellt werden. Und wie wichtig Hebammen für die zukünftige Gesundheit von Frauen und Familien sind. Deshalb brauchen die 27.000 Hebammen Solidarität und Unterstützung, um in den derzeitigen Verhandlungen endlich zu einer angemessenen und gebührenden Vergütung der Hebammenarbeit zu kommen.

Der Hebammenverband Hamburg wird am, 4.11.24 einen Vortrag über die Situation der Hebammen in Hamburg und Deutschland halten. Eine Anmeldung dazu ist nicht erforderlich.


Im Überblick:
Wann: 4. November 2024 um 18 Uhr
Wo: Landesfrauenrat Hamburg e.V.
Grindelallee 43, 20146 Hamburg
Im Sauerberghof

Quelle: Landesfrauenrat Hamburg e.V., 17.10.2024 · DHZ

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 17.10.2024