Bayern

Hebammenversorgung weiter stärken

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek will die Hebammenversorgung im Freistaat weiter stärken. Er betonte am 25. Januar anlässlich der virtuellen Sitzung des »Runden Tisches« vom 24. Januar: »Die Umsetzung des im Januar beschlossenen Aktionsprogramms schreitet weiter voran. Wir haben den ›Runden Tisch‹ Anfang 2019 ins Leben gerufen, um gemeinsam an der Verbesserung der Hebammenversorgung zu arbeiten – über verschiedene politische Ebenen hinweg und zusammen mit betroffenen Institutionen und Verbänden. Diese Arbeit trägt Früchte.«
An dem virtuellen »Runden Tisch« nahmen unter anderem Vertreter:innen des Bayerischen Hebammen Landesverbandes e.V., des Bundes freiberuflicher Hebammen Deutschlands e.V., des Berufsverbandes der Frauenärzte e.V., der Bayerischen Landesärztekammer, der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände, des Bayerischen Kultus- und des Bayerischen Wissenschaftsministeriums, des Landkreis-, Städte- und Gemeindetages sowie der Bundeselterninitiative Mother Hood e.V. teil.

Holetschek unterstrich, dass besonders Nachwuchskräfte bei den Hebammen wichtig seien. Deshalb wurde die akademische Ausbildung unterstützt und die ersten Abschlüsse an den bayerischen Hochschulen werde es nun im Wintersemester 2022/2023 geben.

Der Minister ergänzte: »Auch unsere Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung der Hebammen greifen und werden gut nachgefragt – trotz Pandemie. So stößt der Hebammenbonus auf große Resonanz: Seit seiner Einführung am 1. September 2018 sind bislang 3.788 Anträge (Stand 21.1.2022) auf den Bonus in Höhe von 1.000 Euro eingegangen – davon 344 für das Antragsjahr 2021. Über 3,3 Millionen Euro wurden bisher ausgezahlt.«

Der Hebammenbonus wurde im September 2018 für freiberuflich tätige Hebammen eingeführt, die mindestens vier Geburten pro Jahr in Bayern betreuen und ihren Hauptwohnsitz in Bayern haben. Seit dem 1. Januar 2020 ist die Voraussetzung des Hauptwohnsitzes in Bayern weggefallen.

Mit dem »Zukunftsprogramm Geburtshilfe« unterstützt Bayern seit dem Jahr 2018 die Kommunen dabei, die wohnortnahe Geburtshilfe zu erhalten. Die Kommunen vor Ort haben zumeist gemeinsam mit den Hebammen innovative und vielseitige Maßnahmen entwickelt, um die geburtshilfliche Hebammenversorgung zu stärken und zu sichern.

Holetschek betonte, dass auch die Niederlassungsprämie für Hebammen in Höhe von 5.000 Euro sehr erfolgreich laufe. Seit dem 1. September 2019 seien bereits 4.340 Anträge (Stand 21.1.2022) für das Gründerpaket eingegangen. Davon alleine 137 im Jahr 2021. »Mit unserer Niederlassungsprämie wollen wir freiberuflichen Hebammen den Einstieg oder Wiedereinstieg in diesen wichtigen Beruf erleichtern.«  Ziel der Bayerischen Staatsregierung sei es, wieder mehr Hebammen für eine freiberufliche Tätigkeit in Bayern zu gewinnen und so das Angebot an Hebammenleistungen, insbesondere in der Geburtshilfe und der Wochenbettbetreuung, auszubauen. Angesprochen seien in erster Linie Berufseinsteiger:innen aber auch Hebammen, die den Beruf oder die Selbständigkeit aufgegeben und bisher insbesondere den finanziellen Aufwand eines Wiedereinstiegs gescheut haben.

Der Minister fügte hinzu: »Schwangere und Mütter wissen allerdings häufig zu wenig über regionale Betreuungsangebote und Hebammenleistungen. Deshalb wurde bei einem früheren Treffen des ›Runden Tisches‹ beschlossen, die entsprechenden Informationen in Form eines leicht verständlichen Flyers darzustellen. Dieser Flyer wurde nun anlässlich des Treffens präsentiert und soll künftig in gynäkologischen Praxen und Kliniken ausliegen. Er enthält die relevantesten Basisinformationen zu den gesetzlichen Hebammenleistungen vor, während und nach Geburt. Ich danke dem Bayerischen Hebammen Landesverband e.V., der Bundesagentur für Arbeit sowie den beteiligten Berufsverbänden der Frauenärzte, Kliniken und Krankenkassen, die bei der Erstellung mitgeholfen haben.«

Holetschek betonte, dass auch in diesem Jahr weiter an der Umsetzung des Aktionsprogramms gearbeitet werden soll, um die Hebammenversorgung weiter zu verbessern. Das Aktionsprogramm sei ein wichtiger Schritt für die zukunftsfähige Ausgestaltung der Hebammenversorgung in Bayern. »Klar ist: Hebammen leisten vor, während und nach der Geburt Großartiges für die Familien. Ihre Arbeit für die Gesundheit von Mutter und Kind ist unverzichtbar für unsere Gesellschaft.«

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, 25.1.2022 · DHZ

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 27.01.2022