DEGUM

Herzfehler beim ungeborenen Kind erkennen

Eines von hundert Kindern in Deutschland kommt mit einem Herzfehler zur Welt. Eine Fehlbildung kann heute bereits während der Schwangerschaft mit einer speziellen Ultraschalluntersuchung erkannt werden. Ultraschallexperten erklärten auf einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) am 27. Oktober, wann die Untersuchung sinnvoll ist. Anlass der Pressekonferenz war das 40. Dreiländertreffen der DEGUM, ÖGUM und SGUM, das vom 26. bis 29. Oktober in Leipzig stattfand.

Viele angeborene Herzfehler sind Folge eines Chromosomenfehlers. „Herzfehler können aber auch durch Medikamente ausgelöst werden, die etwa zur Vorbeugung von epileptischen Anfällen verordnet werden“, erläutert Professor Dr. med. Renaldo Faber vom Zentrum für Pränatale Medizin in Leipzig. Ein weiterer Risikofaktor seien bestimmte Erkrankungen der Mutter, wie beispielsweise Typ-1-Diabetes oder Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem Teile des eigenen Körpers mit Antikörpern angreift.

Einige Herzfehler werden bei der Routineuntersuchung im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge erkannt. „Eine Spezialuntersuchung ist immer erforderlich, wenn der Frauenarzt etwas Auffälliges entdeckt, beispielweise Unregelmäßigkeiten beim Herzschlag des Kindes“, sagt Professor Faber.

Für eine Herzuntersuchung beim ungeborenen Kind nutzen Ultraschallexperten ein spezielles Gerät, das es dem Arzt ermöglicht, alle vier Herzkammern sowie die zu- und abführenden Gefäße zu kontrollieren. Das Ergebnis dieser Ultraschalluntersuchung sei auch wichtig, um die Geburt optimal zu planen und gegebenenfalls bestimmte Vorsichtsmaßnahmen für die Geburt vorzubereiten“, erläutert Faber.

(DEGUM, 24.10.2016)

Rubrik: Medizin & Wissenschaft

Erscheinungsdatum: 15.11.2016