Künstliche Befruchtung

Höheres Krebsrisiko durch Hormonbehandlung?

Eine Studie aus Dänemark untersuchte, ob die Hormonbehandlung für eine künstliche Befruchtung das Risiko für Eierstockkrebs erhöhen könnte. Eierstockkrebs kann, ähnlich wie Brustkrebs, durch Hormone beeinflusst werden. Eine Hormonbehandlung könnte somit das Risiko beeinflussen. Die Studie untersuchte zudem, welche Ursachen für die Unfruchtbarkeit einen Einfluss auf das Risiko haben könnten.

In die Untersuchung eingeschlossen wurden Frauen, die zwischen 1994 und 2015 eine künstliche Befruchtung bekamen. Diese wurden anschließend für maximal 22 Jahre und durchschnittlich etwa 10 Jahre beobachtet. Den über 58.000 Frauen wurden zur Kontrolle über 600.000 etwa gleich alte unbehandelte Frauen gegenübergestellt. Bei den Probandinnen war keine Krebserkrankung im bisherigen Lebenslauf festgestellt worden.

Während des Beobachtungszeitraums wurden 393 Frauen mit Eierstockkrebs diagnostiziert (0,06 %). Frauen, die eine künstliche Befruchtung bekamen, hatten ein größeres Risiko, das mit der Zeit abnahm. Das Risiko für Eierstockkrebs war vor allem bei Frauen mit Endometriose erhöht. Frauen mit PCO-Syndrom, anderen Gründen für Unfruchtbarkeit oder unerklärter Unfruchtbarkeit, die eine künstliche Befruchtung erhalten hatten, hatten kein erhöhtes Risiko.

Die Studienergebnisse zeigen, dass eine künstliche Befruchtung das Risiko für Eierstockkrebs vermutlich nicht erhöht, außer bei Endometriose. Bei Patientinnen mit Endometriose sollte der Zusammenhang zwischen künstlicher Befruchtung und Eierstockkrebs in Zukunft weiter untersucht werden.

Quelle: Vassard D et al.: Assisted reproductive technology treatment and risk of ovarian cancer - a nationwide population-based cohort study. Oxford Academic Journals 2019. doi: https://doi.org/10.1093/humrep/dez165 · Deutsches Gesundheits Portal.de, 21.10.2019 · DHZ

Rubrik: Schwangerschaft

Erscheinungsdatum: 29.10.2019