Höheres Risiko für Geburtskomplikationen
Die Rate an Frauen, die in der Schwangerschaft Marihuana konsumieren, reicht – je nach Studie – von 2 bis 5 %. Bei jüngeren Frauen in ärmeren, städtischen Gebieten könne diese Zahl aber auf 15 bis 28 % ansteigen, berichten Greg Marchand vom Marchand Institute for Minimally Invasive Surgery in Mesa, USA, und seine Kolleg:innen.
In der Metaanalyse evaluierten sie eine Reihe von Geburtskomplikationen auf eine mögliche Assoziation mit mütterlichen Marihuanakonsum: Geburtsgewicht unter 2.500 g, Small for Gestational Age (SGA), Frühgeburtlichkeit, Reifealter bei der Geburt, Geburtsgewicht, Aufnahme auf eine Neugeborenenintensivstation, Apgar-Score nach einer Minute, Apgar-Score nach fünf Minuten, Apgar-Scores < 7 nach fünf Minuten, Kopfumfang und Körperlänge.
Bei sieben dieser Geburtskomplikationen war ein signifikanter Anstieg zu beobachten, wenn die Mütter während der Schwangerschaft Marihuana konsumiert hatten.
Im Vergleich zu Frauen ohne Marihuanaexposition waren die Risken erhöht für ein Geburtsgewicht unter 2.500 g (RR 2,06), Small for Gestational Age (RR 1,61), Frühgeburt (RR 1,28), Aufnahme auf die Neugeborenenintensivstation (RR 1,38), geringeres Geburtsgewicht (−112,30 g), niedrigerer Apgar-Score nach 1 Minute (−0.26) und geringerer Kopfumfang (−0,34).
Die Autor:innen um Marchand schlussfolgern, dass Marihuanakonsum in der Schwangerschaft das Risiko für Komplikationen bei der Geburt erhöht. Sie gehen davon aus, dass »ein erhöhtes Bewusstsein für diese Risiken mit besseren Outcomes einhergehen könnte«.
Quelle: Marchand G et al.: Birth Outcomes of Neonates Exposed to Marijuana in Utero. A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Network 2022. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2021.45653 ∙ aerzteblatt.de, 18.2.2022 ∙ DHZ