Baden-Württemberg

Hörtrackingzentrale nimmt ihren Dienst auf

Die neue Hörtrackingzentrale des Landes Baden-Württemberg, angesiedelt am Dietmar-Hopp-Stoffwechselzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg, hat zum 1. Januar ihren Dienst aufgenommen. Ziel des Hörtracking-Teams ist es, alle in Baden-Württemberg geborenen Kinder, die beim Neugeborenen-Screening Hinweise auf eine Hörstörung zeigen, noch einmal gründlich zu untersuchen und bei bestätigter Schwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit innerhalb eines halben Jahres die notwendigen Hilfsmittel und Therapien zukommen zu lassen.

Bereits seit dem Jahr 2009 wird wenige Tage nach der Geburt im Rahmen der U2 ein für das Baby schmerzfreier Hörtest durchgeführt. Eine Evaluierung dieses universellen Neugeborenen Hörscreenings zeigte jedoch, dass Baden-Württemberg – das bislang keine Trackingzentrale besaß – in den abgefragten Qualitätswerten nicht im optimalen Bereich liegt. Um die Qualität des Screenings zu sichern und die Eltern entsprechend zu informieren und zu beraten, wurde die Hörtrackingzentrale nun vom Ministerium für Soziales und Integration gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg, den gesetzlichen Krankenversicherungen, der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft, der Landesärztekammer, dem Landespflegerat und PatientInnenvertreterInnen eingerichtet.

In der Praxis werden die Baden-Württembergischen Krankenhäuser verpflichtet, alle Untersuchungsdaten an die Geschäftsstelle zur Qualitätssicherung im Krankenhaus weiterzuleiten. Mit dem Einverständnis der Eltern werden diese Daten zeitnah an das Universitätsklinikum Heidelberg übermittelt. Von dort aus wird das Hörtracking-Team die Eltern betroffener Kinder kontaktieren.

Unter rund 100.000 Geburten in Baden-Württemberg pro Jahr sind circa 8.000 auffällige Befunde, aber davon sind nur rund 150 Kinder beidseitig ertaubt und eine größere Zahl ist therapiebedürftig schwerhörig.

Quelle: Universitätsklinikums Heidelberg, 20.12.2018

Rubrik: Regionales

Erscheinungsdatum: 14.01.2019