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Kaiserschnittrate in Deutschland ist zu hoch

Die Kaiserschnittrate in Deutschland ist 2015 leicht gesunken von 31,8 auf 31,1 Prozent. Sie ist damit dennoch zu hoch, denn medizinisch notwendig ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) lediglich eine Kaiserschnittrate von bis zu 10 Prozent. Der Deutsche Hebammenverband sieht dringenden Handlungsbedarf, die Kaiserschnittrate in Deutschland zu senken. Denn jeder Kaiserschnitt ist eine Operation und sollte nur dann durchgeführt werden, wenn er medizinisch notwendig ist. Gründe für die mittlerweile häufigen Interventionen in der Geburtshilfe in Deutschland sieht der Verband in der zunehmenden Arbeitsbelastung bei immer weniger Personal in den Kreißsälen, in einem Verlust von Wissen über die normale Geburt sowie in steigender Angst vor Fehlern.

Bei einer Kaiserschnittrate von über 30 Prozent ist der Handlungsbedarf hoch und wurde in einigen Bundesländern bereits erkannt. Beispielsweise wurden in Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen Maßnahmen zur Förderung der physiologischen Geburt unter Einbeziehung der Hebammenverbände ergriffen. „Ein bundesweiter Aktionsplan zur Förderung der physiologischen Geburt wäre das richtige Signal“, so Susanne Steppat, Präsidiumsmitglied des Deutschen Hebammenverbands e.V. (DHV) Susanne Steppat.

(DHV, 5.10.2016)

Rubrik: Geburt

Erscheinungsdatum: 17.10.2016