Stillen im zweiten Lebenshalbjahr

Keine Unterschiede im Schlafverhalten

  • Über abendliche Zusatzfütterungen oder die frühe Einführung von Beikost lässt sich das Schlafverhalten der Kinder nicht beeinflussen.

  • Immer wieder wird angenommen, dass Kinder, die im zweiten Lebenshalbjahr noch gestillt werden, schlechter schlafen als ihre mit Formula ernährten AltersgenossInnen. Eltern versuchen, über abendliche Zusatzfütterungen oder die frühe Einführung von Beikost das Schlafverhalten ihrer Kinder zu verändern. Hartnäckig hält sich das Gerücht, Stillkinder würden häufiger aufwachen als nicht-gestillte KInder ihres Alters.

    Eine britische Studie ist dieser Frage nun wissenschaftlich nachgegangen und stellte dabei fest, dass 78 Prozent der untersuchten Kinder im Alter von sechs bis zwölf Monaten nachts noch mindestens einmal aufwachten und dass 61 Prozent dabei noch Milch tranken. Zwischen dem Trink- und Aufwachverhalten gestillter und nicht gestillter Kinder bestand dabei kein Unterschied. Kinder, die tagsüber mehr Nahrung zu sich nahmen, tranken zwar nachts in der Tat tendenziell weniger Milch, wachten aber nicht seltener auf.

    Die Forscher kommen zum Schluss, dass eine Erhöhung der Kalorienaufnahme am Tag zwar die Wahrscheinlichkeit verringert, dass das Baby nachts noch Nahrung verlangt, jedoch nichts daran ändert, dass es aufwachen und Zuwendung durch seine Eltern benötigen wird.

    (Brown, A.;  Harries, V.: Infant Sleep and Night Feeding Patterns During Later Infancy: Association with Breastfeeding Frequency, Daytime Complementary Food Intake, and Infant WeightBreastfeeding Medicine. June 2015, 10(5): 246-252. doi:10.1089/bfm.2014.0153.  http://online.liebertpub.com/doi/abs/10.1089/bfm.2014.0153/DHZ)

     

     

    Rubrik: 1. Lebensjahr

    Erscheinungsdatum: 31.07.2015