Handlungsempfehlungen für die JVA

Kinderfreundlicher Justizvollzug

Der Justizvollzug in Deutschland soll kinderfreundlicher werden. Der Justizministerkonferenz in Berlin sind dazu von einer Arbeitsgruppe 56 Handlungsempfehlungen vorgelegt worden, wie Mecklenburg-Vorpommerns Ressortchefin Katy Hoffmeister (CDU) am 7. November 2019 berichtete. Einige würden im Nordosten bereits umgesetzt, wie die Fortbildung von FamilienbeamtInnen, die besonders für die Bedürfnisse von Kindern und Angehörigen geschult seien.

Ein Vater-Kind-Projekt soll helfen, die familiären Beziehungen während der Haftzeit aufrechtzuerhalten. Außerdem sollen sich die Besuchszeiten künftig vorrangig an den Bedürfnissen der Kinder und nicht der Justizvollzugsanstalt (JVA) orientieren. „An unterschiedlichen Wochentagen und zu unterschiedlichen Tageszeiten werden wir Besuche ermöglichen, um mehr dem Alltag eines Kindes gerecht zu werden“, sagte Hoffmeister.

Die Arbeitsgruppe der Justizministerkonferenz war auf Betreiben von Mecklenburg-Vorpommern eingerichtet worden. Gut ein Jahr lang tauschten sich 14 Bundesländer über die Situation von Kindern inhaftierter Eltern aus. Da die Betroffenen oft in problembehafteten Milieus aufwüchsen, stellten sie eine Hochrisikogruppe dar, erklärte Hoffmeister. Sei ein Elternteil inhaftiert, wirke das in der Regel emotional hoch belastend auf das Kind. Forschungen zufolge bestehe dann eine hohe Wahrscheinlichkeit, später selbst straffällig oder inhaftiert zu werden.

Quelle: dpa, 7.11.2019 DHZ

Rubrik: Politik & Gesellschaft

Erscheinungsdatum: 11.11.2019