Entlastung von Eltern in der Pandemie

Kinderkrankengeldtage verdreifacht

  • Coronabedinger Kita- und Schulausfall hat in diesem Jahr zu einer deutlichen Steigerung beim Kinderkrankengeld geführt.

  • Laut der Auswertung der Krankenkasse wurden bis September fast 892.000 Kinderkrankengeldtage in einem Wert von 56,7 Millionen Euro von der Barmer bewilligt. Das umfasst die Betreuung in der Pandemie und Tage, an denen ein Kind krank ist. Im gesamten Vorjahr waren es nur 566.000 Tage. Im Jahr 2019 hatten sich die Kinderkrankengeldtage auf rund 698.000 summiert. Barmer-Chef Christoph Straub sprach von einer »echten Entlastung für Eltern« durch das Kinderkrankengeld.

    Seit Juni verzeichnete die Barmer einen starken Rückgang der Fälle pandemiebedingten Kinderkranken­gelds. Grund dafür sei, dass die Schulen und Kitas nicht mehr bundesweit geschlossen waren.

    Der Bundestag beriet die Pläne von SPD, Grünen und FDP zur Änderung des Infektionsschutz­gesetzes. Damit sollen auch die Sonderregelungen zum Kinderkrankengeld in das Jahr 2022 hinein ver­längert werden, »um die nach wie vor auftretenden Covid-19-bedingten Schwierigkeiten bei der Betreu­ung von Kindern zu mildern«, wie es in dem Gesetzentwurf heißt.

    Die Politik hatte die Zahl der Kinderkrankentage im laufenden Jahr von sonst 10 auf 30 pro Elternteil verdreifacht. In der Pandemie wird die Leistung auch gewährt, wenn Schulen und Kitas schließen, nur Notbetrieb anbieten, die Präsenzpflicht aufgehoben wird oder wenn Kinder wegen Coronafällen nach Hause in Quarantäne geschickt werden. Das Kinderkrankengeld beträgt 90 % des Nettoverdienstes.

    Quelle: aerzteblatt.de, 12.11.2021 ∙ DHZ

    Rubrik: Politik & Gesellschaft

    Erscheinungsdatum: 18.11.2021