Folgeschwangerschaft

Komplementäre Unterstützung nach Fehlgeburt

Fast 40 % der Schwangeren mit einer Fehlgeburt in ihrer Vorgeschichte nehmen komplementär(-medizinische) Maßnahmen in Anspruch. Das ist signifikant mehr als bei den Frauen ohne anamnestische Belastung. Die meisten Frauen nutzen Yoga (15 %), Massagen (14,5 %), Gebete (23,3 %), Chiropraktik (13 %) und Meditation (11,4 %).

In einer Studie in den USA wurden 890 Schwangere befragt. 193 von ihnen hatten eine Fehlgeburt in der Anamnese. Frauen europäischer Herkunft, mit Collegeabschluss, hohem Einkommen und niedrigen Depressions- und Angst-Scores wendeten die oben genannten Maßnahmen am häufigsten an. Wurden die Daten um geografische Herkunft, Alter, Bildung und Einkommen bereinigt, zeigte sich, dass Frauen nach einer Fehlgeburt fast doppelt so oft zu diesen ergänzenden Hilfemaßnahmen greifen, wie Frauen ohne Fehlgeburten in der Anamnese (OR 1,80).

Wurden die Daten um Stress, Angst und Depression bereinigt, zeigte sich der gleiche Effekt (OR 1,7) gegenüber Frauen ohne Fehlgeburt.
Das bedeutet, dass Schwangere mit einer vorausgegangenen Fehlgeburt andere Strategien anwenden, um sich in der bestehenden Schwangerschaft mentale Sicherheit und Unterstützung zu holen. Hebammen und Ärztinnen, die Schwangere betreuen, sollten Schwangeren Informationen darüber aktiv anbieten können.

Quelle: Huberty J, Matthews J et al.: Use of complementary approaches in pregnant women with a history of miscarriage. Complementary Therapies in Medicine 2018. 36(2) 1-5. https://www.sciencedirect.com/journal/complementary-therapies-in-medicine DHZ

Rubrik: Schwangerschaft

Erscheinungsdatum: 04.04.2018