Kurangebote bei vielen Migrant:innen unbekannt
Eltern-Kind-Kuren sind nach Einschätzung des Müttergenesungswerks in bestimmten Kreisen nicht bekannt genug. »Kurbedürftige Mütter und Väter erfahren in der Regel von Freunden und Bekannten von den Kurmaßnahmen. Deshalb gibt es Communitys, in denen unsere Angebote noch nicht so bekannt sind«, sagte Rebekka Rupprecht, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks.
Dazu gehöre etwa die erste Generation der Zuwanderer:innen: »Ein vergleichbares Angebot gibt es in anderen Ländern nicht«. Daher braucht es laut Rupprecht einen niedrigschwelligen Zugang. Zudem müssten Ärzt:innen besser über Kurmöglichkeiten aufgeklärt werden, um die Patient:innen bestmöglich informieren zu können. Früher wie heute stünden Familien unter besonderen Belastungen, sagte sie. Am 31. Januar vor 75 Jahren wurde das Müttergenesungswerk gegründet.
Laut Analyse des Müttergenesungswerks hätten 24 % der Mütter und 14 % aller Väter eine solche Kur nötig; bei Eltern, die ein Kind mit Behinderungen betreuen, seien es demnach 75 %.
Anspruch auf eine Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kur hat grundsätzlich, wer Gesundheitsprobleme hat, die im Zusammenhang mit der Erziehungsverantwortung stehen. Symptome könnten etwa psychische Belastungen bis zum Burnout, Rückenprobleme, Bluthochdruck oder ständige Kopfschmerzen sein. Ein ärztliches Attest muss die gesundheitliche Belastung bestätigen. Jährlich nehmen demnach rund 50.000 Mütter, 3.000 Väter und rund 71.000 Kinder das Angebot wahr. 93 % der Anträge werden laut Angaben bewilligt.
Quelle: aerzteblatt.de, 21.1.2025 · DHZ