Lieber ohne Pille
Junge Frauen in Deutschland verzichten immer häufiger auf die Pille als Verhütungsmittel. Nur noch 25 % der unter 22-jährigen Frauen und Mädchen ließ sich im vergangenen Jahr die Pille verschreiben, wie eine Analyse des AOK-Bundesverbands zeigt. Das ist ein Rückgang um 10 % innerhalb von drei Jahren.
Trotzdem werde die Pille immer noch häufiger verordnet als andere Verhütungsmittel. Der Anteil von Hormonspiralen spiele bei den jungen Frauen nur eine untergeordnete Rolle. Auch Hormonpflaster und Vaginalring machten zusammen nur 2 % der Verordnungen aus.
Bei den Pillenverordnungen setze sich der Trend zu risikoärmeren Präparaten fort. Zu den schwerwiegenden möglichen Komplikationen gehören Thrombosen und Lungenembolien. Als risikoärmer gelten kombinierte Pillen unter anderem mit dem Gestagen Levonorgestrel.
Dass die Frauen heute besser informiert seien, könne zu einer kritischeren Einstellung gegenüber der Einnahme von Hormonen und zu einer bewussteren Entscheidung für risikoärmere Präparate wie Kondomen führen.
Für gesetzlich Versicherte unter 22 Jahren übernimmt die Krankenkasse die Kosten für verschreibungspflichtige Verhütungsmittel, so dass sich der Trend anhand der Verordnungsdaten gut dokumentieren lässt.
Quelle: aerzteblatt.de, 15.8.2024 ∙ DHZ