Britisches RCM und RCOG

Maßnahmenbündel gegen Sphinkterverletzungen

Dammrisse dritten und vierten Grades gehören zu den Geburtsverletzungen, die mit lebenslangen Beeinträchtigungen einhergehen können. Es gilt sie nach bestem Wissen zu vermeiden. Das Royal College of Midwives (RCM) und die britische Fachgesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (RCOG) haben ein Maßnahmenpaket geschnürt, mit dem die Anzahl der Sphinkterverletzungen reduziert werden soll.

Dazu gehören:

  • die Aufklärung der Frau
  • die Episiotomie, falls indiziert, in einem Winkel von 60 Grad
  • der Dammschutz, wann immer möglich. Ausnahme ist die Geburt im Wasser und auf dem Gebärhocker. Alle anderen Positionen sollten es erlauben, dass die Hebamme/der Geburtshelfer den Damm überblicken kann und ihre/seine Hände zu seinem Schutz einsetzen kann
  • nach allen vaginalen Geburten eine rektale Untersuchung als Bestandteil der postpartalen Diagnostik der Geburtsverletzungen.

Voraussichtlich werden 32.800 Frauen an diesem Maßnahmenpaket partizipieren und der Erfolg wird an der Rate der Sphinkterverletzungen bemessen, die im Maternity Information System (MIS), vergleichbar mit unserer Perinatalerhebung, dokumentiert werden. Das Projektteam möchte auch untersuchen, wie sich die beschriebenen Maßnahmen in den Arbeitsalltag der Hebammen integrieren lassen. Die Ergebnisse werden dann veröffentlicht.

Dieses Projekt schließt gynäkologische und urologische Maßnahmen zur Vermeidung von Sphinkterverletzungen nicht mit ein. Auch Nahttechniken und dazugehörige Ko-Morbiditäten sind nicht Bestandteil der Untersuchung. Weitere Informationen unter: https://www.rcog.org.uk/OASICareBundle

(https://www.rcm.org.uk/news-views-and-analysis/news/rcm-and-rcog-announce-the-launch-of-the-oasi-care-bundle-quality/DHZ)

Rubrik: Geburt

Erscheinungsdatum: 07.02.2017