Nationale Kohortenstudie

Mehr Aufmerksamkeit für Schwangere nach künstlicher Befruchtung

  • Der Anteil der Totgeburten nach künstlicher Befruchtung liegt bei 0,3 %.

  • Wie hoch ist das Risiko für Totgeburten bei Low-risk-Schwangerschaften nach IVF und ICSI? Das untersuchte eine nationale Kohortenstudie im Zeitraum von 2003 bis 2013 in Dänemark.

    10.235 per Fertilitätsbehandlung entstandene und 410.976 spontan entstandene Einlingsschwangerschaften wurden einander gegenübergestellt. 

    Der Anteil der Totgeburten bei spontan entstandenen Kindern lag bei 0,1 % im Gegensatz zu 0,3 % bei künstlich entstandenen Schwangerschaften. Weitere Schwangerschafts- oder Geburtsrisiken gab es in keiner der untersuchten Gruppen.

    Es zeigte sich, dass das Risiko einer Totgeburt ab der 37. SSW ansteigt. Die Signifikanz zeigte sich jedoch nur bei Schwangerschaften mit vorangegangenen ICSI-Behandlungen. Durch eine IVF entstandene Schwangerschaften wiesen kein erhöhtes Risiko auf.

    Die Studienergebnisse können nicht klären, ob die Ursache für die erhöhte intrauterine Sterblichkeit auf die Behandlung der Infertilität zurückzuführen ist oder in der Unfruchtbarkeit selbst begründet liegt.

    In jedem Fall bedürfen Schwangere nach Fertilitätsbehandlung besonderer Aufmerksamkeit.

    Quelle: Bay B et al. Risk of stillbirth in low‐risk singleton term pregnancies following fertility treatment: a national cohort study. BJOG. 2018 https://obgyn.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1471-0528.15509  DHZ

    Rubrik: Medizin & Wissenschaft

    Erscheinungsdatum: 01.11.2018