Mehr Fälle von Kindeswohlgefährdungen
Im vergangenen Jahr hat es in Sachsen-Anhalt mehr Fälle latenter und akuter Kindeswohlgefährdung gegeben. Die Zahl der latenten Gefährdungen sei 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 264 Fälle gestiegen, zudem seien 210 mehr Fälle akuter Gefährdungen verzeichnet worden, teilte das Statistische Landesamt mit. Insgesamt haben die Jugendämter des Landes im vergangenen Jahr 6.161 Verfahren zur Einschätzung der Gefährdung des Kindeswohls gezählt – rund 28 % mehr als noch 2022.
Auch die Zahl der Fälle, in denen kein Hilfebedarf festgestellt wurde, sei gestiegen (+27,5 %), hieß es. Am häufigsten stellten die Ämter den Angaben nach eine akute Gefährdung bei Babys fest. Oft seien sie vernachlässigt worden.
Obwohl in den wenigsten Fällen sexuelle Gewalt Ursache für eine Kindeswohlgefährdung war (97 Fälle), sei die Zahl im Vergleich zum Vorjahr erheblich gestiegen, so das Statistikamt. Verfahren seien unter anderem durch Polizei und Justizbehörden, aber auch von Nachbar:innen oder Bekannten initiiert worden.
Quelle: dpa, 3.9.2024 · DHZ