Cochrane Review

Messung des Symphysen-Fundus-Abstands

Zur Betreuung einer Schwangeren gehört auch die Kontrolle des fetalen Wachstums. Wachstumsverzögerungen bedürfen dann einer ausführlicheren Diagnostik und möglicherweise Therapie, die für das Ungeborene lebensentscheidend sein können. Hebammen palpieren üblicherweise den Bauch der Mutter und orientieren sich am Höhenstand des Fundus im Verhältnis zu festen maternalen Organpunkten, wie beispielsweise Rippenbogen oder Nabel. Die Symphysen-Fundus-Abstandsmessung (SFH) hat sich als Alternative zur Bestimmung des fetalen Wachstums etabliert.

In diesem Cochrane Review wurde nun der Frage nachgegangen, ob mit der SFH-Messung Wachstumsverzögerungen des Feten entdeckt werden können. Dazu fand sich nur eine randomisierte Studie mit 1.639 Frauen, in denen die Messung des Symphysen-Fundus-Abstands mit der rein palpatorischen Bestimmung verglichen wurde. Dabei ergaben sich keine Unterschiede für die eine oder andere Methode in den Ergebnissen, die an entdeckten Wachstumsretardierungen und an der perinatalen Mortalität gemessen wurden. Als sekundäre Outcomes wurden die neonatale Hypoglykämie, die vorzeitige Einleitung der Geburt, die Sectiorate und die Notwendigkeit einer neonatalen Intensivbetreuung post partum verglichen. Auch hier zeigten sich keine Unterschiede.

Mit nur einer Studie kann keine wirkliche Aussage über die Evidenz der einen oder anderen Maßnahme getroffen werden. Deswegen können keine Empfehlungen für die Praxis daraus resultieren.

(Robert Peter, J.; Ho, J.J.; Valliapan, J.; Sivasangari, S.: Symphysial fundal height (SFH) measurement in pregnancy for detecting abnormal fetal growth. Cochrane Database of Systematic Reviews. Issue 9. Art. No.: CD008136. (2015) http://www.cochrane.org/CD008136/PREG_measuring-height-uterus-symphysis-pubis-sfh-pregnancy-detecting-problems-fetal-growth/DHZ)

Rubrik: Schwangerschaft

Erscheinungsdatum: 09.09.2015