DGKCH

Mit sozialmedizinischer Nachsorge den Behandlungserfolg sichern

Die Sterblichkeit von Frühgeborenen liegt auch nach der ersten Klinikzeit deutlich höher als bei reif geborenen Kindern. Deshalb brauchen Eltern und Kind beim Übergang in den heimischen Alltag viel Beistand: Nicht nur medizinischen, sondern auch psychosozialen. Dies sei essenziell, um den Behandlungserfolg in der Klinik nicht zu gefährden, sagen ExpertInnen der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH).

So drohen frühgeborenen Kindern vielfältige gesundheitliche Risiken wie Atemstillstand, Unterzuckerung, Gelbsucht bis hin zum plötzlichen Kindstod (SIDS). Aber auch das Familiengefüge gerät in der Ausnahmesituation leicht aus dem Lot. Die Beziehung zum Partner leidet, Geschwisterkinder kommen zu kurz. Die ständige Alarmbereitschaft, zahlreiche Nachsorgetermine für das Frühgeborene und oft auch existenzielle Sorgen fordern die Familien zusätzlich und bringen sie oft an ihre Grenzen. „Durch die Summe der Belastungen für die Eltern besteht die Gefahr, Wichtiges bei der Versorgung des Frühgeborenen zu übersehen“, erklärt Prof. Dr. med. Bernd Tillig, Präsident der DGKCH.

Hier setzt die Arbeit der sozialmedizinischen Nachsorge an, die eine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen ist: Ein Team aus KinderärztInnen, PsychologInnen, Casemanagern, Heil- und Sozialpädagogen erstellt bei der Entlassung einen individuellen Hilfeplan, leitet Eltern zur speziellen Pflege an, bietet psychologische Betreuung und berät bei der Beantragung von finanzieller Unterstützung.

(Pressemitteilung DGKCH, 28.10.2014)

Rubrik: 1. Lebensjahr

Erscheinungsdatum: 18.11.2014