Nordrhein-Westfalen

Mother Hood e.V. betrauert Kreißsaalschließung des Malteser-Krankenhauses in Bonn

  • Trauermarsch durch Bonn: Beklagt wird die Kreißsaalschließung im Maltheser-Krankenhaus, die letzte Klinik in Bonn, die mit Beleghebammen zusammengearbeitet hatte.

  • Am 6. Oktober folgten rund 30 Eltern und Hebammen dem Aufruf der Elterninitiative Mother Hood e.V. und beklagten die Kreißsaalschließung des Malteser-Krankenhauses in einem Trauermarsch durch die Bonner Innenstadt.

    Die geburtshilfliche Abteilung im Malteser Krankenhaus bestand seit 45 Jahren, 2017 wurden dort rund 600 Geburten begleitet von knapp 20 MitarbeiterInnen. „Wir haben wirklich alles gegeben, um die Abteilung am Laufen zu halten“, berichtet eine der Hebammen vom Malteser Krankenhaus „am 21.8. erklärte man uns, dass wir komplett vom Marienhospital übernommen werden.“

    Das Malteser Krankenhaus war die letzte Klinik in Bonn, die mit Beleghebammen zusammengearbeitet hat. Durch die vermehrte Schließung von Kreißsälen, insbesondere im umliegenden Rhein-Sieg-Kreis, sind die Bonner Kreißsäle oft überlaufen.

    Der Verein Mother Hood e.V. hatte schon 2017 eine Umfrage unter den Hebammen in Bonn und im Kreis Rhein-Sieg durchgeführt, weil die beiden Gesundheitsämter keine validen Zahlen liefern konnten. Ergebnis: Immer mehr Frauen finden keine Hebamme, insbesondere für die Wochenbettbetreuung.

    „Wir haben mit den Gesundheitsämtern in Bonn und Rhein-Sieg-Kreis gesprochen und wünschen uns einen Runden Tisch zur Geburtshilfe. Leider sehen die Gesundheitsämter sich nicht in der Pflicht, uns hier zu unterstützen, aber wir kämpfen weiter.“, so Dr. Gerit Sonntag von Mother Hood e. V.

    Quelle: Mother Hood e.V., 6.10.2018

    Rubrik: Regionales

    Erscheinungsdatum: 12.10.2018