Randomisierte Studie

Nutzen von Vitamin D in der Schwangerschaft unsicher

Es gibt keine eindeutigen Hinweise darauf, dass Vitamin D vor schwangerschaftsinduziertem Bluthochdruck oder Präeklampsie schützt. Das berichten WissenschaftlerInnen um die Epidemiologin Dr. Maria C. Magnus von der Universität Bristol, Großbritannien, im British Medical Journal.

Die Ergebnisse ihrer Forschung unterstützen die aktuellen Leitlinien der Weltgesund­heitsorganisation (WHO), wonach die Evidenz von Vitamin-D-Ergänzungen von Frauen während der Schwangerschaft zur Verringerung unerwünschter Schwangerschafts­ergebnisse unzureichend ist. „In vielen Ländern, einschließlich Großbritannien und den USA, wird schwangeren Frauen jedoch empfohlen, eine tägliche Dosis Vitamin D einzunehmen“, berichten die ForscherInnen

Laut StudienautorInnen hätten frühere bevölkerungsbezogene Studien ergeben, dass Frauen mit einem niedrigeren Vitamin-D-Spiegel ein höheres Risiko für eine Präeklampsie haben. „Aber es bleibt unklar, ob Vitamin D eine Ursache der Präeklampsie ist“, so die ForscherInnen.

Mit einer Technik namens Mendelian Randomisation untersuchten sie, ob genetische Varianten, die mit der Produktion und dem Stoffwechsel von Vitamin D verbunden sind, das Risiko einer schwangerschaftsinduzierten Hypertonie und Präeklampsie bei 7.389 Frauen aus zwei großen europäischen Studien (Avon Longitudinal Study of Parents and Children und Generation R Study) beeinflussen.

751 der Frauen wiesen einen Schwangerschaftshochdruck auf und 135 entwickelten eine Präeklampsie. Die ForscherInnen ergänzten die Ergebnisse durch Mendel'sche Randomisationsanalysen von 3.388 Präeklampsiefällen und 6.059 Kontrollen. „Die Untersuchungen zeigten keine Hinweise auf eine direkte kausale Wirkung des Vitamin-D-Spiegels auf das Risiko von Schwangerschaftshochdruck oder Präeklampsie“, berichtet die Arbeitsgruppe. 

Angesichts der Unsicherheit schlagen sie aber weitere Studien mit einer größeren Zahl von Frauen mit Präeklampsie oder mehr genetischen Varianten vor.

Quelle: Magnus MC et al.: Vitamin D and risk of pregnancy related hypertensive disorders: mendelian randomisation study. doi: https://doi.org/10.1136/bmj.k2167 BMJ 2018. 361:k2167 aerzteblatt.de, 18.7.2018  DHZ

Rubrik: Schwangerschaft

Erscheinungsdatum: 27.07.2018